Kunst im großregionalen Zweierpack

Zum Kulturjahr Stereo: Mit 24 Künstlerpaaren leistet der Cercle Artistique de Luxembourg einen grenzübergreifenden Beitrag zur Kulturregion. Im "Salon 2007" üben Mitglieder der Vereinigung mit Kollegen aus der Großregion den künstlerischen Schulterschluss.

 Die Gewinnerinnen des Kunstpreises 2007, Carine Kraus (links) und Maria Steinmann, mit ihren Arbeiten.TV-Foto: Eva-Maria Reuther

Die Gewinnerinnen des Kunstpreises 2007, Carine Kraus (links) und Maria Steinmann, mit ihren Arbeiten.TV-Foto: Eva-Maria Reuther

Trier. Zusammen geht es besser: Gemeinsam mit ihrer Luxemburger Partnerin Carine Kraus hat die Trierer Künstlerin Maria Steinmann den Kunstpreis 2007 der Luxemburger Künstlervereinigung Cercle Artistique de Luxembourg (CAL) gewonnen. Zum Kulturjahr hatte die Vereinigung mit dem Bekenntnis zur Großregion Ernst gemacht. Für ihre Jahresausstellung konnten sich die 24 teilnehmenden Mitglieder einen Kollegen aus der Kulturregion einladen. Acht der Gäste kommen aus der Region Trier."Ich hoffe, dass wir diese künstlerische Zusammenarbeit auch im nächsten Jahr fortsetzen können", sagt Jean Petit, der Präsident des CAL. Die aktuellen gemischten Kunst-Doppel im Luxemburger Theater sind ein verheißungsvoller Anfang. Die Schau selbst leidet unter der drangvollen Enge der Kunstkabinen im Theater-Foyer. Dem Vernehmen nach hat der Platzmangel seine Gründe in den teuren Quadratmeterpreisen des Hauses. Arbeiten wie die furiosen Fotografien des Finnen Miikka Heinonen, dessen Fotos hierzulande schon lange auffallen, hätten einen Raum für sich verdient. Zu kurz kommt auch die sehenswerte Fotokunst seines Gastes Sabine Scheer. Arbeiten zumeist solider Mainstream

Im Übrigen bietet die Schau mit den Sparten Malerei, Grafik, Foto, Bildhauerei und Installation einschließlich Mischtechniken ein Angebot, wie es vergleichbare Jahresausstellungen von Künstlervereinigungen allerorts offerieren. Neben einigen herausragenden und einigen missratenen Arbeiten ist das Gros der Künstler dem Mainstream und einer soliden Ausführung verpflichtet. Maria Steinmann und Carine Kraus, die übrigens auch in Trier keine Unbekannte ist, zeigen ein gelungenes Ensemble. Der wandfüllenden, an Stills erinnernden Malerei von Carine Kraus, deren Gestalten in der Wand zu verschwinden scheinen, gibt Maria Steinmanns "Möbelkunst" Halt. Ihre Tische mit Innenleben wirken wie das materialisierte Gedächtnis der fliehenden Gestalten von Carine Kraus. Witzig und sehenswert ist die gemeinschaftliche Lichtinstallation "Marienstraße" von Marc Bertemes und Franz-Josef Kiefer. Unter den Gemälden rühren Anne-Marie Cutolos und Carine Hansels Menschenbilder an. Lust auf weitere Arbeiten machen die Farbströme des jungen Nikolaus Schrot aus Wittlich, der in Saarbrücken Kunst studiert. Christoph Manckes bewährte abstrakte Stahl-Puzzles, Werner Bitzigeios bekannte Stahlknäuel und Thomas Föhrs Steinskulpturen vertreten gleichermaßen Bildhauerei wie Region Trier. Von dort kommen auch Ruth Clemens' Radierungen, Irmgard Webers Gemälde und Lydia Oermanns Siebdrucke. Unauffällig, aber interessant: Isabelle Lutz' Zeichnungen. Witzig: Gudrun Bechets Suppen-Zopf. Kein Wunder, dass der Kasper keine Suppe mag.Bis 9. Dezember, täglich geöffnet von 14 bis 20 Uhr; Grand Théâtre de la Ville de Luxembourg, Rond-Point Robert Schuman.

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