Kunstbekenntnis zur Großregion

Trier/Metz · Keine Auszeichnung ist in der Großregion enger mit dem Anspruch grenzüberschreitender Kulturarbeit verbunden als der Kunstpreis Robert Schuman. Wer in diesem Jahr den Vier-städte-Wettbewerb gewinnt, entscheidet sich am Wochenende.

Zum zehnten Mal wird am Freitag in Metz der Robert-Schuman-Kunstpreis vergeben. Der Preis, der seit 1991 alle zwei Jahre von den vier Städten Trier, Metz, Luxemburg und Saarbrücken ausgelobt wird, ist mit 10 000 Euro dotiert. Als Kandidaten der Stadt Trier nehmen in diesem Jahr folgende vier Künstler am Wettbewerb teil: die Fotografen Nicole Ahland und Markus Bydolek, der Bildhauer Jürgen Waxweiler und der Maler und Zeichner Karl Willems. Ausgewählt wurden die Künstler von der Kunsthistorikerin Christiane Häslein.

Die 1970 in Trier geborene Nicole Ahland lebt heute in Wiesbaden. In ihren vielschichtigen Fotoarbeiten setzt sie sich einfühlsam mit dem Problem von Wahrnehmung und Wirklichkeit und der Situation des Menschen auseinander.

Zeichnungen mit der Kamera



Markus Bydolek ist 1960 in Hildesheim geboren, lebt aber seit langem in Trier. Die großformatigen Schwarz-Weiß-Fotos des leidenschaftlichen Bergwanderers machen als Zeichnungen mit der Kamera eindrücklich die Strukturen von Pflanzen und Gestein sichtbar. Der gebürtige Wittlicher Jürgen Waxweiler (Jahrgang 1962), der in Traben-Trarbach arbeitet, fällt seit langem durch seine überlebensgroßen Kopfskulpturen aus Sandstein auf. Seine Köpfe, die vielfach die Züge des Künstlers tragen, greifen häufig Themen aus der Mythologie auf. Der älteste Teilnehmer ist der aus Konz stammende und dort lebende Maler und Grafiker Karl Willems (Jahrgang 1949). Willems nimmt zum dritten Mal am Wettbewerb teil. Der weithin als Zeichner bekannte Künstler ist in den vergangenen Jahren zu seinen Anfängen zurückgekehrt und hat sich der Malerei zugewandt. Seine Stillleben greifen hintergründig das Thema der Bildwürdigkeit des Alltäglichen auf. Der Robert-Schuman-Preis, der nach dem gleichnamigen französischen Politiker benannt ist, will nicht allein das vielfältige künstlerische Leben der Großregion spiegeln. Die Quattropole-(Vierstädte)Initiative ist auch Ausdruck des gemeinsamen Kulturraums Großregion und der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit.

Vernissage am 27. November, 18 Uhr, in Metz, Ausstellung vom 28. November bis 3. Januar, dienstags bis sonntags 13.30 Uhr bis 18.30 Uhr, montags sowie am 25. und 26. Dezember und 1. Januar geschlossen. Ausstellungsorte: Ecole Supérieure d'Art de Metz, Galerie de l'Esplanade, Eglise Trinitaire, Centre d'Art Contemporain Faux Mouvement und Eglise Saint-Pierre-aux Nonnains.

Extra

Kunstpreis Robert Schuman: Der zunächst als offener Wettbewerb ausgeschriebene Preis ist seit einigen Jahren ein Einladungspreis, bei dem Kuratoren der vier teilnehmenden Städte jeweils vier Künstler pro Stadt nominieren. Eine Jury, der aus Trier in diesem Jahr der Galerist im Ruhestand Klaus Hinrichs und die Kunsthistorikerin Bärbel Schulte vom Stadtmuseum Simeonstift angehören, wählt den Preisträger aus. 2007 ging der Preis in die Region an die aus Wittlich stammende Video- und Installationskünstlerin Pia Müller. (er)

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