Kunstgeschichte(n)

Kunst · Tante Monika wohnt in einem Schloss. Wo bei anderen Leuten in der Adresse zum Beispiel "Hauptstraße 45" steht, da steht bei ihr ganz vornehm "Schlossallee 1".

Tante Monikas Schloss ist zwar nur ganz klein und auch noch ziemlich neu. Aber sie ist mächtig stolz darauf. Papa sagt, wegen ihres Schlosses trägt Tante Monika ihre Nase ziemlich hoch. Was bei 1,85 Meter Körpergröße ziemlich einfach ist, findet Max. Gerade hat ihm Oma ein Buch über Ritterburgen geschenkt. "Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einem Schloss und einer Burg", fragt Max. "Burgen wurden zur Verteidigung gebaut", erklärt Papa. Stimmt! Daher kommt auch der Name. "Burg" kommt von "verbergen". Hinter den dicken Mauern einer Burg konnte man sich gut verstecken und Feinde abwehren. Natürlich konnte man sich auch in einem Schloss verstecken. Man brauchte nur den Schlüssel im Türschloss um drehen. Nach dem hat das Schloss nämlich seinen Namen. Gebaut wurden die Schlösser allerdings als Wohnhäuser für Könige, Fürsten und Adelige. Die Gebäude wurden prachtvoll geschmückt und ausgestattet. Denn schließlich wollten ihre Besitzer dort nicht nur schön und möglichst bequem wohnen, sondern auch zeigen, wie reich und mächtig sie waren. Nachdem es Gewehre und andere Feuerwaffen gab, waren die Burgen ohnehin nicht mehr sicher. Viele von ihnen wurden deshalb zu Wohnschlössern umgebaut. Auch das Kurfürstliche Palais in Trier ist so eine umgebaute Burg. Palais ist das französische Wort für Palast. Ein Palais oder Palast ist eine Art Schloss in der Stadt, von dem aus oft auch regiert wurde. So wie im Trierer Palais. Das Regieren war übrigens meistens ziemlich anstrengend. Deshalb mussten auch die Könige und Fürsten manchmal Ferien machen. Für ihre Freizeit hatten sie - so wie manche Leute heute ein Ferienhaus haben - noch ein eigenes Schloss. Die Freizeitschlösser hießen Lustschlösser, weil ihre Besitzer dort machen konnten, wozu sie Lust und Laune hatten. Eva-Maria Reuther

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