Kunstwerk der Woche: Keramikerin Elke Gerber-Eckert Große Liebe zu Ton wie Sandstein

Serie · „Allein mit dem Ton dort konnte ich endlich zu mir kommen“, hat sie sich vor  Jahren  erinnert, als es im Gespräch darum ging, welche Bedeutung für sie die Arbeit als Keramikerin habe. Mit „dort“ war das Atelier gemeint, in dessen Abgeschiedenheit Elke Gerber-Eckert ihr Material bearbeitet, formt, seine Bedingungen auslotet und mit ihm experimentiert.

 Teilansicht des Outdoor-Objektes „DU GRÈS  Numéro  2“.

Teilansicht des Outdoor-Objektes „DU GRÈS  Numéro  2“.

Foto: TV/Elke Gerber-Eckert

Wie weit Kreativität zumindest einer vorübergehenden Einsamkeit bedarf,  einer Zurückgeworfenheit auf die eigene Person, ist immer wieder diskutiert worden. In Zeiten der Pandemie ist dieses „zu sich selbst kommen“ nicht nur alltägliche Lebensbedingung, sondern auch existentielle Notwendigkeit. „Ausgebremst zu werden“ war Elke Gerber-Eckerts erste Reaktion auf die coronabedingten Einschränkungen. Eine vitale Herausforderung für die engagierte Künstlerin und  gelernte Keramikmeisterin, die sich den Wind um die Ohren hatte wehen lassen, bevor sie in Trier vor Jahrzehnten ihre eigene Werkstatt eröffnete.

Gerber-Eckert ließ sich nicht entmutigen. Wo draußen Stillstand angeordnet war, blieb sie virtuell umso aktiver  in den sozialen Netzwerken unterwegs und stellte „Trostpflaster“ ins Netz,  darunter Fotos ihrer Arbeit. Die ging schließlich ungebremst weiter. Mehr noch: Das angehaltene Leben draußen ließ Zeit für Aufgeschobenes, wie  das Archivieren und Fotografieren der Arbeiten und natürlich auch für Spaziergänge in der Natur.

Solchem Naturerlebnis verdankt sich auch ihre dreiteilige keramische  Outdoor-Serie  „Du GRÈS“, gleichermaßen eine künstlerische Überformung des Sandsteins und eine Hommage an die Natur als gestalterische Kraft. Wer Trier kennt, weiß um die grandiosen Sandsteinfelsen am Ufer bei Pallien, die nicht nur ein fantastischer Anblick sind, sondern  auch immer wieder Motiv für Künstler waren.

Dort am Fuß der Felsen lebt auch Elke Gerber-Eckert. „Mich haben die Felsen mit ihren Auswaschungen immer fasziniert“,  erzählt die Künstlerin, die sich neben der geologischen, erdgeschichtlichen Vergangenheit des Gesteins auch für die Geschichte seines Abbaus  vor Ort interessiert. Der Sandstein wie die Natur selbst, seien für sie ausgesprochen inspirierend berichtet die Keramikerin, in deren Garten sich  längst, gleichsam im Sinne Goethes, Natur und Kunst gefunden haben. Der Werkstoff Ton, der sich wie  ein „roter Faden“ durch das Leben der Künstlerin zieht, bleibt für die Keramikern von zentraler Bedeutung. Immer vielfältiger wird ihr Umgang damit.  „Er wird sogar immer wichtiger“, sagt Gerber-Eckert.

Eva-Maria Reuther

Kontakt: www.arsvivendi-trier.de

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