Kunst Kunst braucht Gegenwart und den Dialog

Museen, Galerien, Ausstellungen sind seit langem geschlossen. Doch Künstler sind auf öffentliche Räume angewiesen, in denen sie ihre Werke zeigen. Was machen sie eigentlich gerade? In einer neuen TV-Serie zeigen wir jede Woche das Werk eines Künstlers aus der Region – ob Gemälde, Foto, Zeichnung, Skulptur oder Installation. Das „Kunstwerk der Woche“ soll auch in Corona-Zeiten künstlerischen Dialog ermöglichen. Heute: eine Zeichnung von Hanna Trampert.

 Hanna Trampert: Tuschzeichnung auf Bütten, 10 x10 cm.

Hanna Trampert: Tuschzeichnung auf Bütten, 10 x10 cm.

Foto: Hanna Trampert

Kunst ist auf Dialog angelegt. Als Ausdruck von Ideen und Haltungen wird sie zur  Mittlerin zwischen Öffentlichkeit und Kunstschaffenden. Dabei befördert sie den zwischenmenschlichen, gesellschaftlichen  Austausch, ist Diskussionsangebot und Impulsgeber.

In der Kunst verbildlicht sich nicht allein  die ungeheure gesellschaftliche Vielfalt von Individualitäten und Ideen. In ihrer grundgesetzlich garantierten Freiheit ist  sie auch ein  unverzichtbarer Motor für neue Denkansätze, Bildfindungen und Seherfahrungen und damit für Fortschritt. Für die Kulturgesellschaft ist Kunst unverzichtbares Lebens-Mittel. Der Lockdown der Corona-Pandemie macht die unmittelbare Begegnung mit Künstlern und ihren Werken und den Austausch darüber derzeit fast unmöglich. Für die Künstler selbst bedeuten die pandemischen Beschränkungen vielfach eine schwere existentielle Bedrohung. Eine neue Serie des Trierischen Volksfreundes soll jetzt  dabei helfen, die Begegnung mit dem  vielfältigen bildkünstlerischen  Schaffen in der Region lebendig und gegenwärtig  zu halten.

Den Anfang macht Hanna Trampert mit einer kleinen  Zeichnung. Seit Anfang des Jahres verschickt die in Konz-Oberemmel lebende Malerin und Grafikerin an Freunde und Bekannte regelmäßig ihre „Zeichnung der Woche“. Die Idee dazu stammt aus Kindertagen, als das kleine Mädchen jede Woche sehnsüchtig auf die Zeichnungen in der häuslichen Tageszeitung wartete. „Ich hatte plötzlich das Bedürfnis, auch jede Woche eine Zeichnung anzubieten, um in Kontakt zu bleiben“, erzählt die Künstlerin.

 Die kleine Tuschzeichnung, die in Tramperts Serie die Nummer drei trägt, ist typisch für das Werk der Künstlerin, in dem sich dynamisch und einfallsreich Malerei und Zeichnung verbinden. Nicht nur das: Mit Witz und Phantasie bringt die Künstlerin in ihren winzigen Formaten mit wenigen Zeichen Geistes-und Seelenwelten lebendig auf den Punkt.
 Eva-Maria Reuther

Kontakt: hanna-trampert.de

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