KURZINTERVIEW

Das Trierer Theater ist derzeit in die Kritik geraten. Teilen Sie diese Kritik?Stromberg: Es ist zu früh in die Kritik geraten. Man muss einem neuen Intendanten eine gewisse Zeit der Entwicklung geben, nach meiner Auffassung zwei Jahre.

Er muss studieren, wofür er arbeitet und mit wem er arbeitet, und er muss das Publikum kennen lernen. Eigentlich ist erst die dritte Spielzeit eines Intendanten zu bewerten. Reicht der finanzielle Rahmen für das Trierer Theater aus?Stromberg: Ich kenne den Etat nicht. Ich weiß nur dass nach meinem Ausscheiden vor mehr als 14 Jahren mindestens dreimal Spar-Einschnitte vorgenommen wurden. Das konnte nur zu Einsparungen an Bühnenbild und Kostümen und zu einer Reduzierung im Spielbetrieb führen. Das Theater lief zwar weiter, aber die Zahl der Vorstellungen und Produktionen ist wohl zurückgegangen. Da finde ich es verständlich, wenn für die kommende Spielzeit ein Galaabend geplant wird, ohne Bühnenbild und Kostüme. Man spart und will trotzdem etwas bieten. Man wird sehen, wie das läuft. Denken Sie, dass das Trierer Theater langfristig in Gefahr ist?Stromberg: Ich habe neulich einen Artikel geschrieben "Theater in Not" und habe darin acht Theater namentlich erwähnt. Das Trierer Theater gehört nicht dazu. Man hat sich in Trier zum Theater bekannt und will es als Dreispartenhaus weiterführen. Wenn es finanziell möglich ist, kann man alle Hoffnung haben, dass es in absehbarer Zeit bestehen bleibt. In diesem Zusammenhang: Ihr Ratschlag an die Trierer Kulturpolitik?Stromberg: (lacht) Raten? Am besten das Theater lieben und es, soweit es die Spar-Akrobatik erlaubt, finanziell ein bisschen besser ausstatten.

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