Kurzkritik - Fallende Edelsteine

Trier · Die Komposition "Opal" ist ein Auftragswerk, das Alexander Mullenbach für das Orchestre Philharmonique du Luxembourg (OPL) 2008 komponierte. Jetzt erfuhr die Sinfonie eine Wiederaufführung in der Luxemburger Philharmonie.

"Die Interpretation ist gereift, seit sie vom OPL uraufgeführt wurde. Das war in allen Teilen zu merken", sagte der Luxemburger Komponist Mullenbach. Seine Werke zeichnen sich dadurch aus, dass sie zwar in modernem Klanggewand daherkommen, trotzdem aber tonal bleiben. "Opal" lässt dem Zuhörer viel Raum für die Fantasie. Sind es Wassertropfen, die man da fallen hört oder sind es Edelsteine? Was verbirgt sich hinter den Eruptionen, die da über das Publikum hereinbrechen? Sind es Urgewalten, die den Zugriff auf den Edelstein freigeben? Ein faszinierendes Farbenspiel zauberte das OPL unter der Leitung von Emmanuel Krivine auf die Bühne. Begeistert waren die Zuhörer auch vom Cellokonzert, Opus 104, von Antonin Dvorák, bei dem der junge Weißrusse Aleksandr Khramouchin den Solopart übernommen hatte. Souverän, anders kann man sein Spiel, mit dem er sich jubelnden Applaus verdiente, nicht bezeichnen. Keine virtuose Anforderung schien für ihn ein Problem darzustellen. Wundervoll kantilenenhaft gestaltete er seine Passagen im zweiten, langsamen Satz. OPL und Solist bildeten dabei Partner, die sich kongenial ergänzten. Gerhard W. Kluth

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