Kurzkritik: Zebra- head im Exhaus

Wirklich voll ist das Große Exil im Exhaus an diesem Donnerstagabend nicht. Gut 200 Leute sind gekommen, um die Show von Zebrahead zu sehen.

Aber die Menschen, die da sind, das sind eingefleischte Fans. Sie tanzen, sie singen und kreischen jeden Song mit. Die meisten von ihnen sind nicht älter als 18. Zebrahead, die Punkrock-Band aus Orange County, USA, gibt es dagegen bereits seit 16 Jahren - 1996 starteten die Musiker ihre Karriere. Es braucht nicht viel für den original Punkrock-Sound: zwei Sänger, wovon einer rein den Sprechgesang übernimmt, Schlagzeug, Bass und Gitarre. Daraus machen die Jungs allerfeinste Musik. Das ein oder andere Stück wie "Playmate of the Year" oder "Anthem" erinnert stark an Bands wie Blink 182 und deren bekanntesten Hit "All the Small Things" aus dem Jahr 2000. Zum Teil sind es Lieder, die wunderbar in jeden Teenie-Film à la "American Pie" passen würden. Die meisten Zebrahead-Songs klingen dann aber doch etwas härter - das Schlagzeug wummert schneller, der Sprechgesang ist aggressiver, die ganze Musik wirkt unmelodischer als beispielsweise bei Blink 182. Trotzdem entsprechen ihre Fans dem typischen Pop-Punk-Klischee: Junge Skater, die Sätze wie "We wanna motherfucking smell you", "Trier, are you ready to fucking jump?" oder "Ick mag Deutschland, ick mag Bier" bejubeln. Überglücklich wirken die beiden Besucher, die das Konzert Cocktails schlürfend an der auf der Bühne provisorisch errichteten Tiki-Bar verbringen dürfen. Sehr wahrscheinlich gab\'s aber auch da nur Bier - so wie es sich eben gehört für eine original Punkrock-Band. Katharina Neumann

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