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Kurzkritik

Trier · "Ich mute ihnen jetzt einige zu", sagte Joachim Reidenbach zu den 120 Konzertbesuchern in der Stiftskirche St. Irminen, bevor er das Dirigat für seine Komposition "Das Hohelied Salomos" übernahm.

Er wollte damit vor modernen, atonalen Klängen warnen. Ein überflüssiger Hinweis, denn das, was der Frauenchor des Vokalensembles St. Paulin, Organist Volker Krebs und die beiden Solisten Antonia Lutz (Sopran) und Vinzenz Haab (Bariton) in Trier und in der Pfarrkirche St. Laurentius in Saarburg zu musizieren hatten, war nicht verschreckend, sondern unglaublich dicht, äußerst expressiv und auch in der zeitgenössischen Tonsprache nur folgerichtig. Reidenbachs Komposition war für die Ausführenden wie auch für die Zuhörer anspruchsvoll. Das lässt sich nicht leugnen. Aber wie sollte es auch anders sein, ging es doch um einen der schönsten Texte, den die Welt auf dem Gebiet der Liebesliteratur kennt? Dramatik, Erotik und auch Religiosität verband Reidenbach zu einer Symbiose, wie sie schöner kaum hätte sein können. Liebliche Klänge kombinierte er mit Clustern, eingängige Melodiebögen wurden von Ausreißern in extreme Lagen unterbrochen. Keine Musik, bei der man sich zurücklehnen konnte. Am Ende konnte man sich nicht sicher sein, wem die größeren Komplimente gebührten. Dem exzellenten Frauenchor, der strahlenden Sopranistin, deren Stimme leuchtete, dem traumhaften Bariton oder dem technisch wie musikalisch absolut souveränen Organisten. Oder doch Reidenbach für seine Komposition? Gerhard W. Kluth

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