kurzkritik

Beim zweiten Sonntagskonzert der Trierer Philharmoniker war der Andrang noch größer als beim ersten. Schon 20 Minuten vor Beginn freuten sich mehr als 200 Besucher in der vollbesetzten Promotionsaula auf Mozart und Vivaldi, während draußen einige auf nicht abgeholte Karten hofften.

Es passt einfach alles zusammen bei "Klassik um Elf" - der Wochentag, die Uhrzeit, das klassisch-populäre Programm, mit Valtteri Rauhalammi ein qualifizierter Dirigent, mit Petar Entchev ein kompetenter Solist und mit dem Philharmonikern ein Klangkörper, der auch in kleiner Besetzung Klangfülle und Homogenität behält. Selbstverständlich sind die Trierer kein Spezialensemble, und gelegentlich bleiben bei Mozarts "Kleiner Nachtmusik" und vor allem Vivaldis "Vier Jahreszeiten" sozusagen sinfonische Restbestände übrig. Doch die "Nachtmusik" musizierten Orchester und Dirigent energisch und stellenweise handfest, aber nie grob und unsensibel - ein Mozart ohne Rokoko-Zärtelei. Und in Vivaldis "Jahreszeiten" beschworen sie erfolgreich die Bildkraft der Komposition - die Frühlingsdüfte, Sommerlüfte und Winterfreuden - und scheuten auch nicht die nötige Drastik in der Trunkenheitsszene des "Herbst"-Concertos. Abgesehen von kleinen Intonationsschwankungen lieferte Konzertmeister Petar Entchev über die gesamte Distanz ein solistisches Glanzstück. Er stand am Ende im Mittelpunkt der allgemeinen Zustimmung. Martin Möller

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