Kultur Wie ein (spanisches) Buch nach Trier kam: Vortrag in der Wissenschaftlichen Stadtbibliothek

Trier · Ein Vortrag in der Wissenschaftlichen Bibliothek der Stadt Trier hat eine 500 Jahre alte Tragikomödie aus Spanien zum Thema - denn eine frühe gedruckte Ausgabe der „Celestina“ fand einstmals den Weg an die Mosel.

 Die Trierer Stadtbibliothek besitzt eine Sammlung hispanischer Werke des 16. Jahrhunderts. Symbolbild: dpa

Die Trierer Stadtbibliothek besitzt eine Sammlung hispanischer Werke des 16. Jahrhunderts. Symbolbild: dpa

Foto: dpa/Nicolas Armer

Zwei Liebende, eine Kupplerin und ein tragisches Ende: Vor 500 Jahren erschien mit der „Celestina“ die spanische Version des Romeo & Julia-Dramas. Sie erzählt die Geschichte von Calisto und Melibea, die mit Hilfe der „Celestina“ zueinanderfinden wollen. Doch leider entfesseln sie damit eine Spirale an Ereignissen, die zum Tod aller Beteiligten führen.

Dichter Fernando de Rojas ist der Autor dieser Geschichte - und die als eines der Standardwerke der spanischen Literatur gilt. Eine frühe Ausgabe dieses Dramas ist seitdem auch in Trier zu finden, als Teil eines Sammelbandes. Und wie und mit wem die „Celestina“ den Weg an die Mosel fand, beleuchtet am Donnerstagabend ein Vortrag der Uni Trier (im gemeinsamen Gebäude der Wissenschaftlichen Bibliothek und des Stadtarchivs an der Weberbach, Lesesaal, Beginn 18 Uhr, Eintritt frei).

Als Experten werden Miguel Garcia-Bermejo Giner von der Universität Salamanca, Professorin Folke Gernert von der Uni Trier (Fachbereich II) und Magdalena Palica, Leiterin der Wissenschaftlichen Bibliothek, Details zum Buch und seiner Geschichte nennen.

Der Vortrag ist Auftakt für eine Serie über Werke spanischer Autoren des 16. Jahrhunderts, die im Bestand der wissenschaftlichen Bibliothek der Stadt zu finden sind und nun im Rahmen des Uni-Digitalisierungsprojektes CHeST (Cultural Heritage Studies Trier) zugänglich gemacht werden sollen. Dazu gehören auch Berichte über die Entdeckung Amerikas von 1554 oder Schriften spanischer Humanisten. Laut Gernert umfasst der Bestand etwa 30 bis 40 Schriften.