Kulturförderung Land will Kulturbranche 2021 weiter fördern

Mainz/Trier · Insgesamt 15,5 Millionen Euro will Rheinland-Pfalz ausgeben, um Künstler und Veranstalter in diesem und im kommenden Jahr zu fördern. Das Geld soll die Folgen der Corona-Pandemie mildern.

 Die freischaffenden Künstlerinnen Eleonore Majer (links) und Magdalena Fischer singen in der Stuttgarter Innenstadt. Vor ihnen steht ein Schild, auf dem „Ohne Kunst wird‘s still“ steht.

Die freischaffenden Künstlerinnen Eleonore Majer (links) und Magdalena Fischer singen in der Stuttgarter Innenstadt. Vor ihnen steht ein Schild, auf dem „Ohne Kunst wird‘s still“ steht.

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

In ein zufriedenes Gesicht blickt man während des Livestreams, als Kultusminister Konrad Wolf über das Förderprogramm „Im Fokus – 6 Punkte für die Kultur“ des Landes am Freitag spricht. Insgesamt 15,5 Millionen Euro nehme das Rheinland-Pfalz in die Hand, um die Kulturszene zu fördern. Davon wurden im laufenden Jahr bereits rund 6,2 Millionen Euro ausgegeben. Die im Fördertopf verbliebenen Mittel in Höhe von rund 9,3 Millionen Euro sind für 2021 verplant.

Ziel des Programms sei es, die Kulturszene im Land zu fördern, die von den Corona-Maßnahmen besonders betroffen ist. „Wir wollen die Kultur unterstützen, weil sie mit besonderen Schwierigkeiten konfrontiert ist.“

Künstler können aktuell nicht live auftreten und Ausstellungen sind nicht möglich, weil es seit November keine Präsenzveranstaltungen mehr geben darf.

Deshalb hat das Land den Fokus etwas erweitert. Es will 30 Veranstalter fördern, die für Veranstaltungen Hybrid- oder Digitalformate konzipieren oder umsetzen. Damit reagiere das Kultusministerium laut Wolf auf einen geänderten Bedarf. „Wir wollen der Branche damit signalisieren, dass der rheinland-pfälzische Kultursommer sie auch nach 30 Jahren weiter unterstützt.“ Insgesamt wurden für dieses Teilprogramm 750 000 Euro ins Budget eingestellt.

Auch das Stipendienprogramm wird fortgesetzt. Mitte Januar läuft diese an. Hier können Künstler für kleinere Projekte bis zu 2000 Euro Unterstützung beantragen. Im Rückblick stellt der Minister fest, dass dieser Teil des Förderprogramms sehr gut angenommen wird. Hier hat das Land bislang rund vier Millionen Euro an etwa 2000 Stipendiaten ausbezahlt.

Aus diesem Teil des Programm flossen die Unterstützungsgelder bislang an rund 840 Musiker, 550 Bildende Künstler, 70 Autoren und 160 weitere Kulturschaffende, die sich nicht einer spezifischen Gruppe zuordnen lassen. 33 Anträge habe das Ministerium meist aus formalen Gründen abgelehnt. „Die Vergabe der Stipendien haben wir bewusst niederschwellig angelegt, um Kulturschaffende zu förden“, sagt Wolf. Insgesamt seien bislang rund die Hälfte der Fördermittel für die Förderung Einzelner ausbezahlt worden.

Im kommenden Jahr werden auch die Kulturvereine (Musik, Gesang, Chöre, Theater, Literatur, Heimatpflege, Brauchtum, Museumsvereine, Geschichtsvereine) weiter unterstützt. Im „Schutzschirm für Vereine in Not“ stehen zwei Millionen Euro bereit. Diese seien laut Wolf für ein funktionierendes Gemeinwesen unerlässlich und auch nach der Pandemie von entscheidender gesellschaftlicher Bedeutung.

Weiterhin stehen MIttel aus dem Programm Neustart zur Verfügung. Alle Einrichtungen sollen die Möglichkeit haben, ihre Kulturarbeit wiederaufzunehmen, wenn Maßnahmen im Rahmen der Bekämpfung der Corona-Pandemie gelockert werden. Hiermit wolle das Land sicherstellen, dass diese ihren Betrieb wiederaufnehmen können. Auch wenn sich Wolf der Tatsache bewusst ist, dass diese Unterstützung erst dann ihre „volle Wirkung“ zeigen werde, wenn der Kulturbetrieb wieder anlaufe.

Ausgelaufen hingegen sind die Programme „Neue Medien in der Kultur“ und „Programmkinos stärken“. Das Land habe rund eine Million Euro in 150 Projekte zur Digitalisierung von Kulturangeboten investiert.

Mit 500 000 Euro wurden in diesem Jahr die Kinobetreiber unterstützt, um ihre Häuser an die Corona-Vorgaben anzupassen.

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