Geschichte Ein Römerkaiser, auf den Helmut Schmidt hörte

Trier · Jetzt wird’s philosophisch: Die nächste Landesausstellung in Trier widmet sich dem römischen Kaiser Marc Aurel, der für seine Wahrheitsliebe und die Äußerung sinnierender Gedanken berühmt ist. Entsprechend ambitioniert klingt das Motto, das das Stadtmuseum Simeonstift für 2025 gewählt hat.

 Frisch von OB Wolfram Leibe und Staatsekretärin Simone Schneider enthüllt: Abguss einer Büste der römischen Kaisers Marc Aurel, dem die nächste Landeausstellung 2025 in Trier gewidmet sein wird.

Frisch von OB Wolfram Leibe und Staatsekretärin Simone Schneider enthüllt: Abguss einer Büste der römischen Kaisers Marc Aurel, dem die nächste Landeausstellung 2025 in Trier gewidmet sein wird.

Foto: Roland Morgen

Mit dem Rückenwind des Erfolgs aus der „Untergang“-Ausstellung stürzen sich Rheinisches Landesmuseum und Stadtmuseum Simeonstift nun in die Aufgabe, in nur drei Jahren eine neue Landesausstellung in Trier auf die Beine zu stellen. Unter dem Titel „Marc Aurel – Kaiser, Feldherr, Philosoph“ soll es im Rheinischen Landesmuseum um das Leben und die Rolle des Herrschers gehen, kündigte Innenstaatssekretärin Simone Schneider an, die am Freitag in Trier Ministerpräsidentin Malu Dreyer vertrat. In seine Regierungszeit im zweiten nachchristlichen Jahrhundert fällt der Bau der Porta Nigra. Im Stadtmuseum Simeonstift lautet dann die Frage: „Was ist gute Herrschaft?“ Mit diesem Thema knüpfe man an Umfragen aus der „Untergang“-Ausstellung an, wo jeder zweite Besucher die Gegenwart als von Zerfall bedroht wahrnimmt, wie Oberbürgermeister Wolfram Leibe berichtete. Immer wieder bezögen sich Menschen auf Marc Aurel, neben historischen Persönlichkeiten wie Hobbes,Voltaire und Friedrich II. von Preußen auch Helmut Schmidt oder Bill Clinton. Marc Aurel gilt als Philosoph auf dem Kaiserthron, dessen Regierungszeit (161 bis 180 n.Chr.) von langwierigen Kriegen, Seuchen und Meutereien geprägt war. Von seinen knapp 20 Regierungsjahren waren nur vier friedlich.

Dass das BistumTrier bei der nächsten Landesausstellung nicht dabei sein wird, habe man „schweren Herzens“ so entschieden, erklärte Weihbischof Jörg Michael Peters. Der nötige Aufwand wäre im Museum am Dom, dem Flächen für Sonderausstellungen fehlen, in kurzer Zeit nicht zu leisten gewesen, so Peters. Schließlich plant man dort auch noch das Jubiläum zur 50-jährigen Wiederöffnung des Doms nach dessen 15-jähriger Renovierung. OB Leibe zeigt Verständnis: „2029 freuen wir uns, wenn das Museum am Dom wieder dabei ist.“

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