Geschichte Neue alte Schätze in der Mainzer Landesausstellung

Mainz/Trier · (aheu) In der Landesausstellung „Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht“ in Mainz ist nach einem Wechsel von Exponaten nun erstmals das Trierer Exemplar der „Goldene Bulle“ von 1356 zu sehen. Das wichtige Dokument regelte, wer den König küren darf und wie eine Inthronisation ablaufen sollte.

 Goldene Bulle von 1356

Goldene Bulle von 1356

Foto: Agentur Bonewitz

Unter den sieben Kurfürsten waren die Erzbischöfe von Mainz, Köln und Trier. Jeder von ihnen erhielt ein Exemplar der von Kaiser Karl IV. verfassten Urkunde, die von 1356 an das wichtigste „Grundgesetz“ des Heiligen Römischen Reiches war.

In der wiedereröffneten Ausstellung in Mainz sind nun zwei der sieben Exemplare der Goldenen Bulle zu sehen. Die Urkunde des Trierer Kurfürsten, die nun in einem klimatisierten Fahrzeug, persönlich begleitet von Professor Peter Rückert, vom Hauptstaatsarchiv Stuttgart ins Landesmuseum nach Mainz gebracht wurde, zählt zu den am besten erhaltenen Exemplaren. Der letzte Trierer Kurfürst hatte es 1803 nach Württemberg gegeben, wo ein aufstrebender junger Fürst die Bulle als Prestigeobjekt zu schätzen wusste. Sie wird nur äußerst selten ausgestellt – zuletzt vor über 20 Jahren.

Seit 2013 zählt die Goldene Bulle mit ihren sieben Originalausfertigungen zum Weltdokumentenerbe der Unesco.

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