Lebensfreude und Meeresstille

Wittlich · Sie sind jung, aber sie brauchen den Vergleich mit professionellen Musikern nicht zu scheuen. Die 79 Mitglieder des Landesjugendorchesters Rheinland-Pfalz zeigen bei ihrem Konzert vor rund 500 Zuhörern im Wittlicher Eventum eine beeindruckende Leistung.

 Die Musiker des Landesjugendorchsters beim Konzert in Wittlich. TV-Foto: Nora John

Die Musiker des Landesjugendorchsters beim Konzert in Wittlich. TV-Foto: Nora John

Wittlich. Jeder der im Schnitt 16 Jahre alten jungen Orchestermitglieder beherrscht sein Instrument überdurchschnittlich gut. Für das Landesjugendorchester werden nur die besten ihres Faches ausgewählt. Aber auch das Zusammenspiel muss funktionieren. Und dass sie nicht nur jeder für sich, sondern alle gemeinsam gut sind, beweisen die Musiker des Landesjugendorchesters (LJO) im Wittlicher Eventum.
Durchgehendes Thema des Abends sind große Gewässer und die Schifffahrt, die aber in den verschiedenen Stücken ganz unterschiedlich interpretiert werden. Den Anfang macht das Orchester unter der Leitung von Klaus Arp mit "Meeresstille und glückliche Fahrt" von Felix Mendelssohn Bartholdy, das auf einem Gedicht von Johann Wolfgang von Goethe basiert. Es sind meist die leiseren Töne, die dieses Stück ausmachen, sehr präzise gespielt von den jungen Musikern.
Das zweite Musikstück "Der mythische Fluss - Skizze für großes Orchester" stammt aus der Feder des zeitgenössischen Komponisten Volker David Kirchner. Darin geht es nicht um harmonisches Zusammenspiel. Die unterschiedlichen Instrumente kommen pointiert zum Einsatz. Für die jungen Musiker ist es ein schwieriges Stück, aber auch für die Zuhörer nicht ganz einfach. Mal mit leisen Tönen, dann wieder aufbrausend endet das Stück schließlich mit Streichinstrumenten, die so zart gespielt werden, dass sie schließlich kaum noch wahrnehmbar sind.
Zuhörer, die lieber harmonischer Orchestermusik lauschen, kommen nach der Pause auf ihre Kosten. Robert Schumanns Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 97 (Rheinische Sinfonie) ist mal feierlich, mal lebhaft. Sie endet im letzten Satz mit so viel Lebensfreude, dass das Zuhören ein Genuss ist.
Die Musiker werden mit viel Applaus belohnt. Der dauert auch nach der Zugabe an. Das Zusatzstück der Walzer "An der schönen blauen Donau" von Johann Strauss bleibt dem Thema des Abends treu. noj

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