Lebensreise in Liedern

Seit zirka 30 Jahren ist Rolf Zuckowski mit seinen Liedern unterwegs. 700 hat er bisher geschrieben, weitere werden folgen. Viele, die ihm als Kind zuhörten, bleiben ihm auch als Erwachsene treu.

 Rolf Zuckowski (links) ist Anwalt und Freund der Kinder.TV-Foto: Clemens Beckmann

Rolf Zuckowski (links) ist Anwalt und Freund der Kinder.TV-Foto: Clemens Beckmann

Bernkastel-Kues. Drei Gitarren und ein Klavier stehen auf der Bühne der Mosellandhalle in Bernkastel-Kues. Klavier, E-Gitarre und eine kleine Gitarre kommen während der zweieinhalb Stunden nur sporadisch zum Einsatz. Rolf Zuckowski kommt fast den ganzen Abend lang mit der normalen Gitarre aus. Mehr braucht der Liedermacher, der diesen Ausdruck nicht so gern hört, weil er nach Handwerk klingt, nicht. Dabei ist der Mann aus Hamburg, der vor wenigen Wochen seinen 60. Geburtstag feierte, nicht wegen seiner Stimme bekannt. Es sind die Inhalte der mittlerweile 700 Lieder, es ist das Wesen, es ist die Ausstrahlung, die diesen Mann seit zirka 30 Jahren bei Alt und Jung beliebt machen.Viele Menschen, das wird an diesem Abend deutlich, kennen Zuckowski von Kindesbeinen an und sind mit ihm groß geworden. Nach Bernkastel-Kues kommt er immer wieder gerne, weil ihm Mosel Festwochen-Intendant Hermann Lewen seit 1985 mehrfach die Chance gab, Neues auszuprobieren. Das Programm "Leben ist mehr" fällt auch in diese Kategorie. Zuckowski singt nicht nur, sondern er erzählt auch aus seinem Leben: von seiner Kindheit und Schulzeit, von der Familiengründung und von Kindern an sich. Im Herbst wird dieser Rückblick, keine Biografie, in Buchform erschienen. Eindrucksvolles Plädoyer für Kinder

Aber in erster Linie singt er und will dies auch noch lange tun. Er hält dabei ein Plädoyer für Kinder. Untermalt wird dieses Plädoyer durch Lieder wie "Ich schaff das schon", "Wie schön, dass Du geboren bist", "Lieder die wie Brücken sind", "Du da im Radio", "Ich wollte nie erwachsen sein" und "Leben ist mehr." Leben ist mehr als Rackern und Schuften, als Kohle und Kies, singt er. Leben ist hier, jetzt oder nie. Und er wird deutlich. Was bei Castings und den diversen Superstar-Shows ablaufe, sei "zutiefst erniedrigend" und ein "Vorgaukeln falscher Tatsachen". Zurück bleibe oft ein "seelischer Scherbenhaufen". "Wie viele Superstars kann ein Land vertragen", fragt er. Jeder der 250 Zuhörer bei dem vom Trierischen Volksfreund präsentierten Konzert weiß die Antwort. Zuckowski hat sich das Jugendhafte erhalten. Er verschwindet in der Pause und nach dem Schlussakkord nicht hinter dem Vorhang, sondern unterhält sich mit den Fans, lässt sich mit ihnen fotografieren und schreibt natürlich Autogramme. Einige der Fans waren 1998 bei der Großveranstaltung "Tage voller Glücksminuten" (22 000 Besucher) auf dem Kueser Plateau dabei. Andere danken ihm ganz einfach, dass seine Musik sie in ihrem bisherigen Leben begleitet hat. "Kind sein kann man für ein Leben lang, jung und wach und klug und weise bis zum Greise. Wer das schafft, weiß, wie das Lied der Zukunft klingt", singt er. Hermann Lewen habe ihm die Chance gegeben, Neues auszuprobieren, wiederholt Zuckowski. "Ich bin mal gespannt, was er noch mit mir vorhat", sagt er. Klingt so, als wolle er wieder kommen.

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