Leise, elegante Töne

Die Quotenregelung im französischen Rundfunk macht es jungen Talenten nicht unbedingt leicht. Ein festgelegter Prozentsatz an gespielten Titeln muss französisch-sprachig sein. Damit verbauen sich jene Sänger, die international bekannt werden wollen, schnell den Weg nach oben.

Schließlich ist der Markt für englisch-sprachige Titel größer. Keren Ann Zeidel, hoffnungsvolles Nachwuchstalent der "Nouvelle Scène" macht sich nichts aus diesen Vorgaben. Sie singt auf ihrem aktuellen Album "Not Going Anywhere" komplett in englischer Sprache. Die zierliche Sängerin beeindruckt besonders mit ihrer sanften, leisen Stimme, die dafür umso eindringlicher ist. Nachdenkliche Texte, getragene Balladen, aber auch flottere Titel bieten eine abwechslungsreiche Mischung von hoher musikalischer Qualität. Dabei meistert sie den Spagat zwischen Pop und Chanson ohne ins Banale zu sinken. Kristallklare Gitarrenklänge und elegante Melodien zeichnen ihr aktuelles Album aus. Gleichzeitig ist die 29-jährige eine begnadete Erfinderin unwiderstehlicher Popmelodien, wie der einfache, aber mitreißende Titel "Sailor and Widow" beweist. Hans-Peter Linz Keren Ann: Not Going Anywhere (Capitol)

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