Leise und gehaltvoll: Die Philharmonie im Februar

Luxemburg · Im Februar-Flyer der Luxemburger Philharmonie geben sich die Kommentatoren redlich Mühe, im Programm Sensationelles zu entdecken. Dabei prunkt das Konzerthaus nicht mit großen Orchestern, sondern lädt ein zum aufmerksamen Mithören und Miterleben. Sogar eine neue Komposition von Martin Folz ist dabei.

 Jean-Guihen Queyras.Foto: Archiv

Jean-Guihen Queyras.Foto: Archiv

 Cathy Krier.Foto: Archiv/Delphine Jouandeau

Cathy Krier.Foto: Archiv/Delphine Jouandeau

 Martin Folz. TV-Foto: Archiv/Dieter Lintz

Martin Folz. TV-Foto: Archiv/Dieter Lintz

Luxemburg. Die Programme der Philharmonie zu beobachten, bleibt eine spannende Angelegenheit. Ob Planung oder Zufall: Während im Januar die Orchester einander die Klinke in die Hand gaben, stehen im zweiten Monat des Jahres die kleinen Ensembles, die Solisten, die ungewöhnlichen Programme an - Musik, die das aufmerksame Ohr verlangt und erst dann ihren Reichtum offenbart. In diesem Programm-Umfeld nimmt sich der Auftritt des Ukulele Orchestra of Great Britain (5. Februar) fast schon einsam aus.

Cathy Krier
, die vor etwa einem Jahr das Klavierwerk von Leos Janacek auf CD einspielte, wagt sich mit Moderatorin Martina Taubenberger an die "Musica ricercata", György Ligetis früher Auseinandersetzung mit Alter Musik und Zwölftönigkeit. "2 x hören" heißt die Reihe, und sie ist eine Einladung zum Wahrnehmen und Verstehen (25. Februar).
Und unter Leitung von Meistercellist Jean-Guihen Queyras spielt das Ensemble Resonanz klassische Moderne von Schreker und Alban Berg, dazu die Streicher-Fragmente "Nachtordnung" des Beinahe-Klassikers Wolfgang Rihm und ein Cellokonzert von Rebecca Saunders (14. Februar). Unter dem Titel "Klangwellen" stellt das Orchester der Union Grand-Duc Adolphe (UGDA) eine neue Komposition von Martin Folz vor: "Alles ist Leben!" (7. Februar).
Wem das zu modern ist, wird am Mezzosopran von Vesselina Kasarova und ihrem Programm mit Liedern von Schumann, Brahms, Tschaikowsky und Rachmaninow zweifellos seine Freude haben (11. Februar). Auch der Luxemburger Pianist Jean Muller steigt wieder aufs Podium, diesmal mit einem Liszt-Programm (24. Februar).

Das Kammerorchester Chambre Philharmonique unter Emmanuel Krivine gibt sich nur scheinbar klassizistisch-bequem. Im Gegenteil: Bei Mozarts "Jenamy"-Klavierkonzert, KV 271, mit Andreas Staier am Hammerflügel und Haydns Sinfonie Nr. 49 "La Passione" ist die Brisanz mitkomponiert (26. Februar).
Und die Reihe "Ciné-Concerts" lockt mit Georg Wilhelm Pabsts Stummfilm-Adaptation von Wedekinds Drama "Die Büchse der Pandora". Welch eine Kombination: Lulu, die femme fatale par excellence, und dazu die Musik des Fassbinder-Vertrauten Peer Raben mit dem Ensemble Kontraste (4. Februar).
Beginn der Konzerte 20 Uhr. Karten: Telefon 00352/26322632, www.philharmonie.lu

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