Konzert Liebesverlangen und Todestrauer mit den Trierer Philharmonikern

Trier · Solistin Janja Vuletic und die Trierer Philharmoniker begeistern mit ihrem Auftritt in der Trierer Promotionsaula – mit rhythmisch geschärften und akzentreichen Neufassungen historischer Techniken.

 Engagiert bei der Sache: Jochem Hochstenbach und die Trierer Philharmoniker bei ihrem „Klassik um 11“-Auftritt in der Trierer Promotionsaula.

Engagiert bei der Sache: Jochem Hochstenbach und die Trierer Philharmoniker bei ihrem „Klassik um 11“-Auftritt in der Trierer Promotionsaula.

Foto: Martin Möller

Es war einer der Momente, in denen alle Beliebigkeit im Publikum verfliegt und sich eine für Sonntagsmatineen erstaunlich starke, tiefe und unbedingte Konzentration einstellt.

Allein durch ihr Auftreten beim Konzert mit dem Titel „Klassik um 11“  strahlte Janja Vuletic in der Trierer Promotionsaula eine fast magische Präsenz aus. Und dann singt sie die wahrhaftig nicht einfache, vielschichtige Mezzo-Partie von Ottorino Respighis „Tramonto“ mit einer technischen Sicherheit, die nur ein Ziel hat: den differenziertesten Ausdruck.

Die natürliche Wärme im Timbre, der weiche Stimmeinsatz, das offene, raumfüllende Forte, die  subtilen Färbungen und nicht zuletzt der natürlich fließende Atem, der unversehens mitatmen lässt  – all das ist kein technischer Selbstzweck.

All das hat vor allem eine künstlerische Dimension: die enorme Spannweite zwischen Liebesverlangen und Todestrauer. Und die Trierer Philharmoniker und Jochem Hochstenbach, sie bleiben ganz nah am Gesang – hellhörig und wohl auch emotional mitfühlend.

Es war ein echtes Geschenk, dieses eindringlich gesungene „Lyrische Gedicht“. Aber auch die umgebenden Instrumentalsätze bekamen bei den Philharmonikern und dem Trierer Generalmusikdirektor Jochem Hochstenbach ein ganz eigenes Profil.

Mozarts „Adagio und Fuge“ c-Moll – kein verspäteter Barock und auch keine romantische Stimmungskomposition, sondern mehr: die rhythmisch geschärfte, akzentreiche Neufassung einer historischen Technik.

Schuberts Deutsche Tänze – eine Musik, die hinter ihrer Naivität schon etwas vom Geist des späten Schubert spüren lässt. Und Edvard Griegs „Holberg-Suite“ – Hochstenbach und seine Musiker zielten nicht auf den „alten Stil“ den der Titel für das Werk reklamiert.

Was in dieser Suite altertümelnd daherkommt, entpuppte sich rasch als sehr moderne und sehr expressive Neuformulierung – so, wie in Mozarts „Adagio und Fuge“. Die rund 150 Zuhörer waren tief beeindruckt von der musikalischen Darbietung.

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