Literarisch tätig bis ins hohe Alter

Stockholm. (dpa) Die schwedische Schriftstellerin Marianne Fredriksson ist am Sonntag im Alter von 79 Jahren in ihrem Haus in Österskär vor den Toren Stockholms gestorben.

Wie die Ortszeitungen am Montag berichteten, hatte die Autorin des Welterfolges "Hannas Töchter" beim Mittagessen über Unwohlsein geklagt und starb wenig später wahrscheinlich an einem Herzinfarkt in ihrem Bett. Ministerpräsident Fredrik Reinfeldt sagte: "Schweden hat eine sehr populäre und von vielen geliebte Autorin verloren, die mit ihren Büchern nicht nur schwedische Leser, sondern Menschen überall auf der Welt fesseln konnte." Fredriksson hatte als erfolgreiche Journalistin erst mit 53 Jahren begonnen Romane zu schreiben. Der internationale Durchbruch gelang ihr mit dem Buch "Hannas Töchter", das 1997 in Deutschland ein Bestseller wurde. Es ist in insgesamt in 40 Sprachen übersetzt. Weltweit erreichte das Gesamtwerk von Marianne Fredriksson mit 15 Romanen eine Auflage von mehr als 17 Millionen Exemplaren. Von der literarischen Kritik wurden die Bücher der geborenen Göteborgerin in der Regel wenig gnädig aufgenommen. Kritiker warfen ihr unter anderem ein klischeehaft-positives und romantisierendes Bild von Frauen als den "besseren Menschen" vor, wie etwa in "Hannas Töchter", der Geschichte von Großmutter Hanna, deren Tochter Johanna und der Enkelin Anna in den Jahren zwischen 1871 und 1986. Wie die Stockholmer Zeitungen berichteten, arbeitete Fredriksson bis unmittelbar vor ihrem überraschenden Tod an dem Entwurf für einen neuen Roman. Darin habe sie die Schöpfungsgeschichte aus einem "religiös-mystischen" Blickwinkel neu betrachten wollen, sagte Fredrikssons Agent Bengt Nordin. Die Schriftstellerin wäre am 28. März 80 Jahre alt geworden.

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