Festivals Die Lott im Hunsrück: Das Festival der vielen Geheimtipps

Raversbeuren · Organisatoren in Raversbeuren im Hunsrück präsentieren interessante Musikgruppen, die dem breiten Publikum unbekannt sind. Mit Erfolg.

 Dicht an dicht stehen die Besucher beim Auftritt der Band Lucille Crew vor der Bühne.

Dicht an dicht stehen die Besucher beim Auftritt der Band Lucille Crew vor der Bühne.

Foto: Christoph Strouvelle

Die Lott-Familie hat wieder gefeiert: Drei Tage lang sind rund 7000 Musikfans auf die Hangwiese beim Hunsrückort Raversbeuren oberhalb des Moselorts Enkirch (Kreis Bernkastel-Wittlich) gezogen, um dort in friedlicher Atmosphäre bis zu 40 Bands zuzuhören.

Das Lott-Festival, kurz „Die Lott“, organisiert von dem gemeinnützigen Verein Lott-Gesellschaft und seinen rund 150 Mitgliedern, unterscheidet sich maßgeblich von den großen Festivals. Zum einen sind es überwiegend Menschen aus dem näheren Umland, die alljährlich nach Raversbeuren pilgern, wie unschwer an den Autokennzeichen der Besucher zu erkennen ist. Zum anderen fehlen die großen Musikernamen auf der Bühne. Und das ist Absicht, sagt Ina Meisberger, Vorsitzende der Lott-Gesellschaft. Denn auf der Lott spielen Gruppen, die dem großen Publikum eher unbekannt sind. Wer außer eingefleischten Fans kennt die Berliner Global-Pop Band Il Civetto, die Electronicband Daniel Brand & Eternal Something oder Long Distance Calling aus Münster? Doch machen diese guten Musiker einen wesentlichen Erfolg der Lott aus. „Wir wollen nicht, dass bei uns die gleichen Bands spielen wie auf anderen Festivals“, sagt Meisberger. Im Gegenteil: Einige Bands seien erst nach ihrem Auftritt auf der Lott einem größeren Publikum bekannt geworden, sagt sie. Dazu gebe es viele Fans, die sich freuen, ihren Geheimtipp auf der Lott zu hören, so Meisberger.

Lott-Festival im Hunsrück
6 Bilder

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Foto: Christoph Strouvelle

Wie das Publikum auf der Hangwiese gegenüber der Hauptbühne das Programm genießt, ist am Samstag schön zu beobachten. Während nachmittags zur ruhigen Musik von Songwriter Lasse Matthiesen die Besucher die Sonne genießen und chillen, sammeln sich die ersten anschließend bei der Indie-Pop-Gruppe Matija direkt vor der Bühne. Zum Sonnenuntergang geraten die jetzt dicht an dicht stehenden Besucher bei Lucille Crew aus Tel Aviv und den darauf folgenden Bands geradezu in Ekstase, tanzen, feiern und klatschen mit.

Und wem die Gruppen auf der Hauptbühne nicht außergewöhnlich genug sind, der geht ins Zirkuszelt zur Schweizer One-Man-Band Reverend Beat Man und zum anschließenden Poetry-Slam oder zur Waldbühne, wo bei der Open Stage sowohl kommende Gitarrenvirtuosen als auch ungeübte Blockflötenspieler sich einem kleinen Publikum zeigen können. Für die Veranstalter heißt es „nach der Lott ist vor der Lott“: Bereits im September 2019 geht es los mit der Musikauswahl für die Lott 2020 – auf ein Neues!

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