Männergefühle

Männer haben Gefühle, sind romantisch, verletzbar und haben statt Konzept auch mal Zweifel in der Tasche - dieser seit Grönemeyers "Männer" populäre Stoff ist Inhalt des aktuellen Konzertprogramms des bayrischen Liedermachers Michael Fitz.

"Nackert" heißt es und hat in der Tufa Trier ein überwiegend weibliches Publikum mit leisen bis leidenschaftlichen Tönen verzaubert. Mit sensibel modulierter Stimme, auf sechs verschiedenen Akustik-Gitarren und vorwiegend in Moll-Akkorden präsentierte Fitz ebenso persönliche wie allgemeingültige Lieder über die Suche nach innerer Ruhe und Orientierung, Angst vor Nähe oder dem Loslassen.

Wem Details mangels Bayrisch-Kenntnissen oder simultan übersetzenden Exilbayer-Nachbarn verborgen blieben, kam der Sänger mit ausführlichen Moderationen entgegen. Die dienten dem die intime Atmosphäre verstärkenden Draht zum Publikum und einer heiteren Note über der nachdenklichen Grundstimmung. Ein bisschen oft bemühte Fitz abgegriffene Klischees und Binsenwahrheiten wie: Männer können sich nur auf eine Sache konzentrieren, reden nicht über ihre Gefühle oder haben nur Karriere im Kopf. Die fanden jedoch Zustimmung im Publikum, nicht zuletzt, weil immer eine Prise (Selbst-)Ironie mitschwang. Alles in allem war es ein atmosphärischer Abend ausgereifter Liedermacherkunst, die zum Nachdenken, Lachen und Mitsingen einlud.

Anke Emmerling

Kurzkritik: Michael Fitz in der Tufa

Männergefühle

Männer haben Gefühle, sind romantisch, verletzbar und haben statt Konzept auch mal Zweifel in der Tasche - dieser seit Grönemeyers "Männer" populäre Stoff ist Inhalt des aktuellen Konzertprogramms des bayrischen Liedermachers Michael Fitz. "Nackert" heißt es und hat in der Tufa Trier ein überwiegend weibliches Publikum mit leisen bis leidenschaftlichen Tönen verzaubert. Mit sensibel modulierter Stimme, auf sechs verschiedenen Akustik-Gitarren und vorwiegend in Moll-Akkorden präsentierte Fitz ebenso persönliche wie allgemeingültige Lieder über die Suche nach innerer Ruhe und Orientierung, Angst vor Nähe oder dem Loslassen. Wem Details mangels Bayrisch-Kenntnissen oder simultan übersetzenden Exilbayer-Nachbarn verborgen blieben, kam der Sänger mit ausführlichen Moderationen entgegen. Die dienten dem die intime Atmosphäre verstärkenden Draht zum Publikum und einer heiteren Note über der nachdenklichen Grundstimmung. Ein bisschen oft bemühte Fitz abgegriffene Klischees und Binsenwahrheiten wie: Männer können sich nur auf eine Sache konzentrieren, reden nicht über ihre Gefühle oder haben nur Karriere im Kopf. Die fanden jedoch Zustimmung im Publikum, nicht zuletzt, weil immer eine Prise (Selbst-)Ironie mitschwang. Alles in allem war es ein atmosphärischer Abend ausgereifter Liedermacherkunst, die zum Nachdenken, Lachen und Mitsingen einlud. Anke Emmerling