"Man muss für seine Sache glühen"

Bitburg · Fast 30 Jahre war Michael Berens Denkmalpfleger des Landkreises Bitburg-Prüm. Heute geht der gebürtige Trierer in den Ruhestand.

 Michael Berens. TV-Foto: Eva-Maria Reuther

Michael Berens. TV-Foto: Eva-Maria Reuther

Bitburg. Wie ein Energiebündel wirkt der Mann, der über seine Arbeit sagt: "Man muss dranbleiben und überzeugen." Nach genau diesem Motto hat Michael Berens seine Sache stets betrieben, seit er 1982 als hauptamtlicher Denkmalpfleger in Bitburg sein Amt antrat. Schon in jenen ersten Jahren, die Berens bescheiden seine Lehrjahre nennt.
Den Umgang mit den privaten, öffentlichen und kirchlichen Denkmaleignern galt es damals zu lernen, sich mit Handwerkern ebenso auseinanderzusetzen wie mit den Spezialisten des Landesdenkmalamtes. Als fruchtbar und hilfreich bezeichnet Berens bis heute diese Zusammenarbeit. Überhaupt sei neben dem Erhalt von wertvollem Kulturgut das Schönste an seiner Arbeit, dass man "tagaus, tagein mit so vielen unterschiedlichen Menschen zu tun hat".
Den Denkmälern konnte Berens eigentlich gar nicht entkommen. Aus der berühmten Trierer "Glocke" in der gleichnamigen Gasse stammt der 1946 geborene Denkmalexperte, der zunächst Theologie, dann Kunstgeschichte studierte. Vorbei an Dom und Liebfrauen führte ihn fast täglich der Schulweg.
Viel hat Berens mit auf den Weg gebracht, wertvolle Bauernhäuser - etwa in Waxweiler oder Dudeldorf - hat er vor dem Abriss bewahrt. Denkmäler von nationaler Bedeutung wie Schloss Malberg und die überregional wichtige Industrieanlage von Weilerbach gehörten in seine Zuständigkeit.
Viel Anerkennung gab es für Berens unermüdliches Engagement - bis hin zu Auszeichnungen des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz. Nicht nur das freut den scheidenden Denkmalpfleger, der auch 15 Jahre für den Rheinischen Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, dessen Trierer Verband er gegründet hat, im Denkmalbeirat der Stadt Trier saß.
"Alt gleich arm ist passé", sagt Berens. Es sei weithin ein Bewusstsein dafür entstanden, dass ein historisches Bauwerk etwas ganz Besonderes ist. Im Übrigen findet Berens, werde der Denkmalstandort Eifel unterschätzt. "Wir haben hier eine sehr gute Substanz. Vieles wird einfach nur übersehen."
Für seine Nachfolge wünscht sich Berens einen kompetenten Ansprechpartner für die Denkmalbesitzer. Und dann gibt der 65-Jährige dem oder der Neuen noch einen Tipp mit auf den Weg: "Man muss innerlich für seine Sache glühen und konfliktfähig sein. Man muss auch mal Klartext reden."

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