Man reist ja doch, um anzukommen

Zeugnisse der Industrialisierung sind reizvolle Kunstorte. Einmal mehr ist das in Beckingen an der Saar beim Bildhauersymposion "Reisen-Ankommen" zu sehen.

 Die Metallbildhauerin Angelika Summa bei der Arbeit im SaarGarten-SkulpturenPark in Beckingen. TV-Foto:Eva-Maria Reuther

Die Metallbildhauerin Angelika Summa bei der Arbeit im SaarGarten-SkulpturenPark in Beckingen. TV-Foto:Eva-Maria Reuther

Merzig/Beckingen. Industriekultur ist reizvoll. Und im Saarland zudem eines der Pfunde, mit denen es zu wuchern gilt.

Dabei müssen es nicht immer Denkmäler des Weltkulturerbes sein. Auch kleinere Einrichtungen sind sehenswert und zudem ein spannendes Umfeld für zeitgenössische Kunst.

Das weiß man auch in der kleinen Gemeinde Beckingen bei Merzig, wo zum zweiten Mal das internationale Bildhauersymposion "Skulptura" veranstaltet wird. Beteiligt sind 16 Bildhauer und Objektkünstler, die mit Holz, Stein, Metall und Papier arbeiten. Aus Trier ist Guy Charlier dabei.

Für das "Skulptura"-Symposion wurden der historische Bahnhof und seine Nebengebäude sowie das Sägewerk gegenüber in Ausstellungshallen verwandelt. Bildhauern "live" und Künstler zum Anfassen gibt es dagegen im "SaarGarten-SkulpturenPark" am nahen Saarufer.

"Wir wollen Beckingen auf diese Art bekannt machen und internationale Gäste nach hier holen", sagt Organisator Helmut Kopp.

Unter den Ausstellungsorten ist die alte Güterhalle zweifellos der reizvollste. Die alte Halle bietet mit ihren bröckelnden Putzen, ihren schönen Fenstern und altertümlichen Eisentoren einen geradezu malerischen Rahmen für die ausgestellten Arbeiten, unter denen die Schieferskulpturen der Belgierin Anne-Marie Klenes herausragen.

Weniger überzeugend fällt dagegen die Präsentation im einstigen neugotischen Bahnhofsgebäude aus, dessen ehemaliger Kathedralcharakter zugunsten neutraler weißer Räume wegrestauriert wurde.

In der dicht gedrängten Präsentation fallen die Wandobjekte des Schweizers Bruno Sutter (Schichtungen aus Papier und Filz) besonders auf - sowie die Menschenbilder der in Deutschland lebenden Vietnamesin Dao Droste im ersten Stock.

Ein reizvoller Ort ist auch das Sägewerk gegenüber. Dort allerdings wird eher sichtbar, wie eindrucksvoll Technik und Natur über Kunst triumphieren kann. Einen interessanten Blick ins (Freiland-)Atelier ermöglichen die Künstler unten am Saarufer.

Bis 12. September täglich 11 bis 18 Uhr, umfangreiches Begleitprogramm; Telefon: 06835- 55102.

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