"Man sollte nie stehenbleiben"

Trier · Liedermacher Klaus Hoffmann tritt am Samstag, 19. März, in der Europahalle Trier auf. Auf seiner Tour "Sehnsucht" wird er von seinem Freund und Pianisten Hawo Bleich auf dem Klavier begleitet.

Trier. Klaus Hoffmann ist ein großer Fan französischer und Berliner Chansons. Vor seinem Auftritt in Trier sprach er mit TV-Redaktionsmitglied Sarah Jasmin Schmidt über seine Rituale während seiner Tour und seine Erinnerungen an Trier. Wie ich gehört habe, kommen Sie gerade von der Probe. Bereiten Sie sich schon auf Ihren Auftritt in Trier vor?Klaus Hoffmann: Nein. Ich war mit Hawo Bleich im Studio für das neue Album. Wir haben ein 70er-Jahre-Lied geprobt. Es ist eine Aneinanderreihung von Wörtern der Künstler aus dieser Zeit. Der Refrain heißt "So lange her" und die letzte Zeile "Die Story geht immer weiter". Man sollte nie stehenbleiben. Wissen Sie, es ist schön, dass ich einmal mit Trier telefonieren kann. Haben Sie eine Verbindung zu Trier?Hoffmann: Ich bin früher oft in Trier gewesen, und ich habe mal in irgendeinem Hotel in einer Ecke gewohnt. Ich habe einfach sehr viele Zuschauer aus Trier, und ich kannte den Oberbürgermeister, Herrn Jensen. Der Mann von Malu Dreyer. Woher kennen Sie den ehemaligen Oberbürgermeister?Hoffmann: Er kennt mich, glaub ich, eher als ich ihn kannte. Er war schon auf einigen Konzerten von mir.(denkt kurz nach)Jetzt habe ich Bilder aus Trier im Kopf. Da glotzte ich mal in einem Hotel auf die Altstadt. Dort habe ich an meinem Buch "Afghana" geschrieben. (kurze Pause) Oje, ich habe so viele Bücher. Brauchen Sie Bücher? Ich muss aussortieren. Oder ich ziehe nach diesem Interview in eine Tonne auf eine Insel.Warum denn gerade in eine Tonne?Hoffmann: Ich weiß nicht. War das nicht von irgendeinem Philosophen? Es geht jedenfalls darum: Dass du endlich die Zeit hast, da zu sein.Viele Ihrer Lieder drehen sich rund um Berlin. Warum?Hoffmann: Ich war einer der Ersten, der die Stadt wie eine Frau beschreibt. Das habe ich von den Franzosen. Ich habe damals das Lied "Paris Canaille" von Léo Ferré gehört. So kam ich auf die Idee, in ähnlicher Weise über Berlin zu schreiben.Sie haben bereits einige Tourneen hinter sich. Haben Sie Ihre kleinen Rituale während einer Tour?Hoffmann: Normalerweise stehe ich früh auf, um Texte zu schreiben. Wenn ich mit der Band unterwegs bin, läuft das anders. Dann schlafen wir lange aus. Meistens laufe ich eine anderthalbe Stunde. Also eher gehen. Damit die Birne frei wird. Man muss einfach den Speed während einer Tour rauskriegen. Ich meditiere auch sehr viel, und ich versuche, viel zu schlafen. Entschuldigung, wie lange brauchen wir noch? Ich werde schon gerufen.Noch eine Frage: Worauf können sich die Besucher in der Europahalle freuen?Hoffmann: Auf meinen Pianisten. Oje, wenn es so weit ist, muss ich aufhören. (lacht) Auf meinen Konzerten entstehen Bilder im Kopf. Es ist wie Kopfkino. Darauf freuen sich auch meine Zuhörer. sjsFür das Konzert am Samstag, 19. März in der Europahalle Trier gibt es noch Karten an der Abendkasse.Extra

Klaus Hoffmann, Jahrgang 1951,stammt aus Berlin und begann Ende der 1960er Jahre seine Laufbahn als Liedermacher mit ersten Auftritten in Berliner Szenekneipen. Nach seiner Ausbildung zum Schauspieler hatte er zahlreiche Engagements, unter anderem an der Freien Volksbühne Berlin, am Hamburger Thalia-Theater sowie in Film- und Fernsehproduktionen. Sein erstes Album erschien 1975. Klaus Hoffmann erhielt zahlreiche hohe Auszeichnungen als Schauspieler und Musiker, unter anderem einen "Bambi", eine "Goldene Kamera" und den Deutschen Kleinkunstpreis in der Sparte Chanson. Bis heute hat er mehr als 30 Alben eingespielt. Hoffmann gilt als der führende deutsche Interpret des belgischen Chansoniers Jacques Brel. Quelle: Wikipediaaheu

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