Matinee in der Kunstakademie: Hochkaräter geben Wandelkonzert

Trier · Wenn Joachim Reidenbach ruft, strömen die Kulturinteressierten - mit der Ministerpräsidentin an der Spitze. Dieses Mal hatte der Trierer Komponist und Dirigent in die Europäische Kunstakademie zum Wandelkonzert mit Canta Nova Saar und den Reed Bulls in die Ausstellung von Waltraud Jammers geladen.

 Blechbläser auf höchstem Niveau: Die Reed Bulls mit Nico Wouterse (Tenor-Sax), Lothar Breitmeier (Sopran-Sax), Mandryka Müller (Bariton-Sax) und Martin Form (Alt-Sax). TV-Foto: Dirk Tenbrock

Blechbläser auf höchstem Niveau: Die Reed Bulls mit Nico Wouterse (Tenor-Sax), Lothar Breitmeier (Sopran-Sax), Mandryka Müller (Bariton-Sax) und Martin Form (Alt-Sax). TV-Foto: Dirk Tenbrock

Foto: Dirk Tenbrock (DT) ("TV-Upload Tenbrock"

Trier. Der ehemalige Regionalkantor Joachim Reidenbach ist auch nach seiner Dienstzeit sehr aktiv, wofür er in dieser Woche von der Stadt Trier mit dem Ehrenpreis geehrt werden wird. Das Publikum ehrt den umtriebigen Kulturmacher mit zahlreichem Erscheinen. Über 130 Zuschauer füllen am Sonntag die große Halle der Europäischen Kunstakademie bis auf den letzten Platz, als er in der Ausstellung von Gemälden der Trierer Künstlerin Waltraud Jammers (zu sehen bis 8. Mai, jeweils dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr) zur musikalischen Matinee lädt.
Nach anstrengenden und erfolgreichen Koalitionsverhandlungen sitzt Ministerpräsidentin Malu Dreyer mit ihrem Mann, dem Trierer Ex-Oberbürgermeister Klaus Jensen, entspannt in der ersten Reihe, ganz privat sozusagen. Mit dem im Jahr 2000 gegründeten und von Bernhard Schmidt geleiteten Vokalensemble Canta Nova Saar und dem Saxofon-Quartett Reed Bulls hat sich die Kunstakademie zwei musikalische Hochkaräter geladen, die in den kommenden 90 Minuten Sonntagmorgen-Unterhaltung auf höchstem Niveau bieten werden.
Der gemischte Chor von der Saar ist auf französische und skandinavische Literatur spezialisiert und liefert vom Feinsten mit Werken von David Wikander, Claude Debussy, Max Reger und Maurice Ravel: Profunde Bässe, reine, durchdringende Tenöre, kräftige Alt-Stimmen und herausragende, glockenhelle Soprane sind exakt aufeinander abgestimmt und glänzen mit klarer Artikulation.
Ein besonderer Kunstgriff, um das Gesungene erlebbar zu machen, ist, dass die Chormitglieder die französischen und schwedischen Texte vorher rezitieren. Das erhöht das Gehörte und trägt, zusammen mit dem exzellenten Gesang, maßgeblich zur Gänsehaut-Atmosphäre bei. Höhepunkt dabei ist Regers Ballade von den zwei Königskindern.
Canta Nova wechselt sich mit den Reed Bulls ab, einem 2005 aus dem Philharmonischen Orchester der Stadt Trier entstanden Saxofon-Quartett. Mit großer Spielfreude und hohem Anspruch gelingt es den Musikern sowohl heitere als auch melancholische Stimmungen zu zaubern. Ungewöhnliche Arrangements der Stücke von Paul Jeanjean, Eugène Bozza und Jean Françaix zeugen von der Meisterschaft der Profis. Großer Applaus belohnt die Musiker, anschließend bietet sich für die Zuschauer die Gelegenheit, sich mit den Künstlern auszutauschen.

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