Mehr Mono für die Zukunft

Prüm/Trier · Das Debütalbum ist in Planung, die ersten Daten für die Frühjahrstour stehen, Plattenfirmen haben den Namen Monoshoque fett auf der Beobachtungsliste: Die Band aus der Eifel und Trier will nach ihrem Sieg beim Rockbuster-Wettbewerb den Schwung mitnehmen.

 Das nächste große Ding aus der Eifel? Monoshoque – mit (von links) Patrick Blum, Tobi Elsen und Lukas Zimmer – will nach dem Titel beim Landeswettbewerb Rockbuster im nächsten Jahr durchstarten. Foto: privat

Das nächste große Ding aus der Eifel? Monoshoque – mit (von links) Patrick Blum, Tobi Elsen und Lukas Zimmer – will nach dem Titel beim Landeswettbewerb Rockbuster im nächsten Jahr durchstarten. Foto: privat

Prüm/Trier. "Wer hat denn das Video gemacht? Und was hat das gekostet?" Diese Fragenkombi dürfen sich die drei Jungs von Monoshoque, Sieger beim wichtigsten rheinland-pfälzischen Bandwettbewerb Rockbuster, gerade öfter anhören. Bei der zweiten Single ist die Liebe zum Detail nicht nur zu hören, sondern auch in jeder Sekunde zu sehen: Gedreht wurde "Zu zweit meilenweit" in Hamburg im Elbtunnel und in der U-Bahn-Station, in Trier und in Prüm im Eifel-Kinocenter. Da waren Profis am Werk, das war nicht billig - könnte man zumindest meinen. "Ach was, das haben wir alles selbst gemacht. Das hat gar nichts gekostet", sagt Tobias Elsen, Sänger, Gitarrist und Keyboarder. Die Steadycam - also das sonst schweineteure Schwebestativ für die Kamera: selbst gebaut. Videoschnitt: alles selbst beigebracht, frags Internet. Nur wer investiert, verdient was. Nicht nur Geld, sondern vor allem Liebe und Zeit. Das könnte das Motto der im Februar 2010 gegründeten Band sein. Tobi Elsen und Lukas Zimmer (Bass, Elektronik) treffen den TV-Reporter in Trier. Die Mittzwanziger studieren an der Universität, geprobt wird in Willwerath bei Prüm. Dort stößt dann Schlagzeuger Patrick Blum hinzu, der wie Lukas Zimmer aus Daleiden stammt. Das ist auch die Heimat von Jupiter-Jones-Sänger Nicholas Müller. Die Eifel? Das ist kein Standort-Nachteil mehr für eine deutschsprachige, kantige, engagierte Rockband dieser Tage. Auf Deutsch zu singen, ist gerade keine Nischenidee, sondern eher Konsens, wenn man Erfolg haben will. Kalkül ist aber nicht die Triebfeder, wie Tobi betont. "Das entstand aus einer Laune heraus. Ich hatte vorher Englisch gesungen." Auf Englisch singt er auch bei seiner zweiten Band, den Laconics. Die deutsche Variante kam bei den Freunden bestens an. Vielleicht auch, weil Monoshoque nicht mit Alltagsblabla und Befindlichkeiten langweilt - und die Band mit ihrer Kombination aus Text und Musik eigene Wege geht. Alternative Rock, dazu elektronische Klänge, die aber hier kein zeitgeistiges Gimmick sind, und ein Gesangsstil, der zwar eindeutig nach Rock klingt, sich bei der Rhythmik zart am Hip-Hop orientiert. Da haben inzwischen auch deutsche Top-Produzenten gern einen Termin frei, wenn Monoshoque Song für Song einen Schritt weitergehen will. "Wir wollen den Schwung nach dem Sieg beim Rockbuster mitnehmen", sagt Lukas Zimmer. Das heißt: Im Frühjahr steht eine kleine Tour als Support für eine bekannte Band an ("Wir dürfen den Namen noch nicht verraten"). Im Februar soll die EP erscheinen, im Herbst 2012 dann das Debütalbum. "Das wird auch auf einem richtigen Plattenlabel veröffentlicht", kündigt Tobi Elsen an. Vor Monoshoque liegen aufregende, anstrengende Monate. Zeitlich sei es ein "Drahtseilakt", sagt Lukas Zimmer. "Es bleibt nicht viel übrig für andere Dinge. Aber wir wollen so viel rausholen wie möglich." Am kommenden Samstag vertritt Monoshoque Rheinland-Pfalz beim Bundesfinale des Local-Heroes-Wettbewerbs in Salzwedel. Mit etwas Glück kann man Monoshoque auch bei Rock am Ring 2012 erleben - da sucht sich Veranstalter MLK eine Band aus den Rockbuster-Top-Drei aus. Nächster Auftritt in der Region: 18. November, Trier (Uni, A/B-Foyer-Party). Extra

Rockbuster: Seit 1996 wird der Bandwettbewerb jährlich ausgetragen. Die drei Erstplatzierten werden gefördert und erhalten Coachings und Auftrittsmöglichkeiten. Platz eins ging 2011 an Monoshoque (Willwerath/Trier). Schon vorher hatten Bands aus der Region Erfolg beim Rockbuster: Platz eins ging an Venus Hype Machine (1998, Trier) und A Massive Maybe (2002, Daun). Auf Platz zwei landete Project 54 (2009, Konz) sowie die Eifeler Bands Marvin Go (2001), Eagle and the Damage Done (2006, ebenfalls mit Tobi Elsen) und die inzwischen bundesweit erfolgreichen Jupiter Jones (2003). AF

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