Meinung Eifel-Kulturtage und Eifel-Literaturfestival Wo bleibt die Transparenz?
Manderscheid · Aus nach 17 Jahren: Die Eifel-Kulturtage sind ab Ende dieses Jahres Geschichte. Warum die Kritik des Veranstalters an der Förderung des Landes nachvollziehbar ist.
Gäbe es die Eifel-Kulturtage nicht, sähe es 2023 mit der Kultur in der Eifel mau aus. Das Krimifestival „Tatort Eifel“ findet dieses Jahr nicht statt, ebenso wenig das Eifel-Literaturfestival. Wenn ein durch 16 Jahre bewährter Festivalleiter wie Rainer Laupichler dann plant, diese Lücken teilweise auszugleichen mit neuen Formaten und Lesungen, hätte das mehr Anerkennung verdient als einen schnöden Bewilligungsbescheid in Höhe des Vorjahrs. Und es fehlt erheblich an Kommunikation. Da wundert es nicht, wenn Antragsteller die Förderverfahren für teilweise willkürlich halten. Der Eindruck verschärft sich, wenn gar eine halbe Gymnasiallehrer-Stelle mehrere Jahre aus dem Etat des Kultursommers finanziert wird, der doch eigentlich der Projektförderung dienen soll. Das riecht nach Mauschelei.
Dass der Topf für die vielen kulturellen Aktivitäten im Land zu klein ist, dass von allen Antragstellern Abstriche erwartet werden und dass das Eifel-Literaturfestival ohne Frage großartige kulturelle Akzente in der Region gesetzt hat – das alles steht außer Zweifel. Umso wichtiger aber ist Transparenz. Wenn das Land etwa die Marke Eifel-Literaturfestival schützen will, sollte man dies klar zu kommunizieren. Das ist glaubwürdiger als sich hinter Formalien wie Anmeldefristen zu verstecken, die im Fall der Eifel-Kulturtage übrigens gar nicht missachtet wurden. Sonst schürt man Neid und Resignation, die die vielen ehrenamtlich engagierten Kulturschaffenden im Land am wenigsten verdient haben.
a.heucher@volksfreund.de