"Mein großes Vorbild ist der Peter Frankenfeld"

TRIER. Er ist der Inbegriff der "Volksmusik". Dabei mag er es gar nicht, wenn man ihn als deren Papst bezeichnet. Denn Karl Moik nimmt für sich in Anspruch, mehr zu bieten als Lieder von Heimat, Bergen und Meer.

Herr Moik, warum ist Volksmusik so erfolgreich? Moik: Weil diese Musik von einem großen Teil der Bevölkerung gern gehört wird. Und wenn etwas so erfolgreich ist wie der "Musikantenstadl"- und diese Sendung war so ziemlich die erste, die diese Musik populär gemacht hat -, dann kopiert man‘s. Irgendwann macht es dann die schiere Menge und die Wiederholungen dieser Art von Sendungen, dass es den Leuten gefällt. Inzwischen hat in der Tat fast jeder Sender seine Volksmusikecke. Aber Sie gelten als der "Volksmusikpapst"... Moik: Den Begriff hör ich nicht so gern. Ich versuche nämlich, Unterhaltung mit einem sehr breiten Spektrum zu bieten. Das fängt bei der Operette an und hört beim Swing noch lange nicht auf. Im Prinzip ist das ja nix anderes als der "bunte Abend" von früher, projiziert auf die heutige Zeit. ...mit dem Sie dann auch über alle Kontinente ziehen. Wie erklären Sie sich den Erfolg Ihrer Sendung im Ausland? Moik: Wie gesagt: zum einen mit der Mischung, zum anderen damit, dass die Musik einfach schön ist. 813 Millionen Chinesen können nicht irren. Soviele Zuschauer hatte der "Musikantenstadl" nämlich bei der ersten Ausstrahlung in China gehabt. Und dann ist er sogar noch zwei Mal wiederholt worden. Sie wollen zwar nicht der Volksmusikpapst sein, aber Sie können nichts daran ändern, dass beim Namen Moik jeder sofort an Volksmusik denkt. Moik: Man wird schnell in eine Schublade gesteckt. Das ist in jedem Beruf so. Begonnen haben wir 1981 beim österreichischen Fernsehen in der Tat als echte Volksmusiksendung. Nur: Wenn man ins Abendprogramm kommt, wie wir vor 18 Jahren, und dann noch in die Eurovision, dann muss man schon ein bisschen mehr bringen. Mein Wunsch war es immer, eine Sendung wie Peter Frankenfelds "Musik ist Trumpf" zumachen. Es kommt also nicht von ungefähr, dass der Mann auch mein großes Vorbild ist. Wie hat denn das alles damals bei Ihnen angefangen?Moik: Wir waren ein Haufen verrückter Kerle, die durchs Land getingelt sind, wir haben Schlager gespielt, ich hab gesungen und moderiert und Klavier gespielt. Das wär wahrscheinlich immer so weitergegangen, denn es hat mir immer schon einen wahnsinnigen Spaß gemacht, die Leute zu unterhalten. Eines Tages habe ich dann bei einem Fußballspiel den Platzansager gemacht. Da ist hinterher ein Rundfunkredakteur auf mich zugekommen, dem meine Stimme gefallen hat, und der hat mich seinem Chef vorgestellt... na, so hat‘s eben angefangen. Weiter ging‘s dann in Linz, wo ich auch geboren bin, wo mich ein Redakteur vom dortigen Sender gebeten hat, eine volkstümliche Sendung zu machen. ...und Sie waren begeistert? Moik: Es hielt sich in Grenzen. Volksmusik wurde ja damals von den Programmmachern nicht sehr hoch geschätzt - übrigens auch heute noch nicht. Aber ehrgeizig war ich schon immer, und deshalb habe ich sofort versucht, die Besten der Besten für meine Sendung zusammenzubekommen und auch viele Stars von damals kennengelernt. Die Sendung hieß "Die volkstümliche Musikparade", lief einmal pro Woche und war innerhalb kürzester Zeit der Radiohit in Österreich. Da wurden natürlich auch die Kollegen vom Fernsehen aufmerksam, und der damals neue Unterhaltungschef vom ORF, Harald Windisch, hat mir dann die Chance gegeben, den "Musikantenstadl" zu machen. In einem Leben vor dem "Musikantenstadl" haben Sie ein Handwerk gelernt, waren als Vertreter unterwegs und sind als Klavierspieler durchs Land und Europa getingelt. Wie steht's inzwischen mit Ihren pianistischen Fähigkeiten? Moik: Ich denk mal, früher war‘s nicht so schlecht, denn die Leute haben mich nicht von der Bühne gejagt. Heut bin ich nimmer gut, weil die Finger langsam steif werden. Vor ein paar Monaten sind Sie in die Schlagzeilen geraten, weil Sie in einer Livesendung die Italiener als "Spaghettifresser" bezeichnet haben. Was ist da in Sie gefahren? Moik: Ich kann es Ihnen wirklich nicht sagen. Das war kurz nach meiner Herzoperation, mein Körper war noch voll von diesen ganzen Medikamenten, man macht sich natürlich auch Sorgen, wie‘s weitergeht - ich denke, es war ganz einfach ein Blackout. Ich habe mich in der Sendung gleich entschuldigt, denn ich wollte niemanden beleidigen - aber so was bleibt natürlich hängen. Haben Sie inzwischen wieder eine Einladung nach Italien bekommen? Moik: Ja. Aber ich verrat Ihnen noch was: Ich hab‘ so viele Spaghetti zu Haus, dass ich damit gut drei Jahre auskomm. Also bin ich ja im Prinzip auch ein... aber das Wort sag ich jetzt nimmer. Die Fragen stellte unser Redakteur Rainer Nolden. Karl Moik kommt mit seinem "Musikantenstadl" am 22. Januar um 20 Uhr in die Arena Trier. Karten gibt es unter der TV -Tickthotline 0651/7199-996 und in den TV- Pressecentern Trier, Bitburg und Wittlich.

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