Mensch... George W. Bush

Damit hätte keiner gerechnet, dass Sie auf ihre letzten Tage als Präsident der USA dermaßen entspannt auf eine gefährliche Aktion reagieren.Da hat doch glatt der irakische Journalist Muntaser al-Saidi auf einer Presse-Konferenz im Irak zwei Schuhe nach Ihnen geworfen.

Das gilt als die größt-mögliche Beleidigung in der islamischen Welt. Wird wohl seine Gründe gehabt haben, denn das Verhältnis zwischen den USA und den Muslimen ist ja alles andere als entspannt. Und was machen Sie? Wer denkt, Sie hätten sofort das Feuer eröffnen lassen und Ihren Stabschefs befohlen, schon mal in den Iran einzumarschieren, der liegt nun völlig daneben.

Nein - Sie bleiben total gelassen. Mit einem eleganten Kopf-Seitenwurf weichen Sie dem anfliegenden Schuh aus und lächeln auch noch. Den zweiten Schuh blocken Sie gemeinsam mit dem irakischen Regierungschef Nuri al-Maliki gekonnt wie ein Profi-Volleyballer.

Anschließend sagen Sie ganz lapidar, es habe sich um einen Schuh mit der Schuhgröße 44 gehandelt und gehen zum Tagesgeschäft über. Da beweisen Sie als ewiger Hardliner kurz vor Ende Ihrer Amtszeit eine Flexibilität, mit der keiner mehr gerechnet hätte. Damit, dass der Schuhwerfer al-Saidi inzwischen ein paar Nachahmer gefunden hat, die gepanzerte US-Konvois auf Bagdads Straßen mit ihren Galoschen bewerfen, lässt sich ja auch gut leben. Besser als Steine- oder Handgranatenwerfen ist das auf jeden Fall.

Hans-Peter Linz

Übrigens, den Schuhwurf gibt es als Video unter www.volksfreund.de/videos

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