Was war das Leben früher doch so einfach, als Sie es nur mit einem Ball und elf Gegnern zu tun hatten. Jetzt haben Sie vier Ex-Ehefrauen, ein paar verkorkste Beziehungen, mehrere Kinder - und völlig den Überblick verloren.

Da hatte sich Liliana, wie sie sagte, längst von Ihnen getrennt, und es ist Ihnen nicht aufgefallen. Aber wie kann man als alter Profi zehn Meter im Abseits stehen, ohne es zu merken?

Vielleicht liegt das ja daran, dass Sie, wie Sie nun im Interview bekundeten, als Kind nie ein Stofftier, aber dafür stets einen Fußball mit ins Bett genommen haben. Mit dem konnten Sie zugegebenermaßen dann auch wirklich sehr gut umgehen. Was man in Bezug auf Menschen von Ihnen nun nicht direkt sagen kann.

Das hat womöglich auch etwas mit Selbstwahrnehmung zu tun. Die Absage aus Kamerun haben Sie dahingehend interpretiert, dass die Gattin des Staatspräsidenten Sie wegen der Ehegeschichte mit Liliana abgelehnt habe. Wenn die gute Frau tatsächlich schuld sein sollte, kann es nicht auch einfach sein, dass sie die einzige ist, die in Kamerun was von Fußball versteht?

Also ein bisschen Sorgen mache ich mir um Sie so langsam schon. Bei anderen hat es genauso angefangen, und die Endstation war das RTL-Dschungelcamp. Und auch das im Fußball gern zitierte "Gesetz der Serie" lässt bei Ihnen Schlimmes befürchten: Bis jetzt wurde bei jeder Ihrer Hochzeiten die Frau jünger, ihre Herkunft exotischer und die Ehe immer kürzer. Rein statistisch gesehen müsste Ihre nächste Auserwählte also etwa eine 16-jährige Afghanin sein, von der Sie sich nach einem halben Jahr wieder trennen. Aber Vorsicht: Es könnte Ärger mit der Sippe geben. Und ob die das so lässig sehen wie damals Ihr Mannschaftsarzt Dr. Müller-Wohlfahrt, als Sie dessen minderjährige Tochter zu Ihrer Freundin machten, daran habe ich doch meine Zweifel.

Dieter Lintz