Mensch…Lothar Matthäus
Also das mit dem Rotationsprinzip ist im Fußball ja inzwischen üblich geworden. Heute noch Aushängeschild, morgen schon ausgewechselt. Aber die Konsequenz, mit der Sie das auch im Privatleben umsetzen, zeigt ja doch, dass Sie mit Leib, Seele und Geist ein echter Flachpass-Spieler geblieben sind.
Obwohl mir ein Umstand nach der Roten Karte für Ihre letzte Lebensgefährtin nun doch etwas Bauchschmerzen macht: Ihre Lolita (Sie erinnern sich vielleicht noch, die aus der Schweiz) war seinerzeit noch ein Jährchen älter als Sie, die Marijana zehn Jahre jünger, die Maren 16, und jetzt die Kristina Liliana sogar 26. Wenn Sie in dieser Folge weitermachen, sollten Sie rein statistisch gesehen das StGB im Auge behalten. Was? Nein, das ist nicht das Stammspieler-Gebetbuch, sondern das Strafgesetzbuch. Die Partnerwahl mag niveaumäßig nach unten offen sein - fragen Sie mal Ihren Alt-Kollegen Oliver Kahn -, altersmäßig gibt es da durchaus ein Limit. U 20 geht noch, aber spätestens bei U 16 wird's dann kritisch. Davor sollten Sie auf keinen Fall den Sand in den Kopf stecken, wie Sie einst so treffend bemerkten. Was mich ja echt überrascht hat, ist, dass die Bayern inzwischen einen Trainer Matthäus in ihren Reihen für denkbar halten. Dabei hatte Uli Hoeness letztes Jahr noch gesagt, Sie kämen nicht mal als Rasenpfleger für die Allianz-Arena infrage. Aber die Bayern waren ja schon immer, wie Sie damals bereits wussten, "eine gut intrigierte Truppe". Vielleicht hat man sich auch einfach von Ihren Trainer-Erfolgen überzeugen lassen: Mit Rapid Wien die schlechteste Platzierung seit 1911 geholt, die ungarische Nationalmannschaft auf Platz 84 der Weltrangliste verortet (zwischen Malawi und Oman), bei Red Bulls Salzburg als Assistent geflogen. Na ja, wir wollen nicht ungerecht sein: Als Sie Borussia Banana in der Doku-Soap auf RTL 2 coachten, war eine Leistungssteigerung unverkennbar. Falls es gar nicht mehr klappt mit dem Trainer-Job, könnten Sie es allemal als Mediziner versuchen. Unvergessen Ihre diagnostischen Fähigkeiten: "Da ist ein Druckschmerz, wenn man drauf drückt", analysierten Sie vor Jahren in eigener Sache. Eh ich's vergesse: Schauen Sie nochmal schnell auf Ihrer eigenen Homepage vorbei. Da steht unter "Philosophie - Lothar und die Liebe" noch was vom "ewigen Bund" mit Ihrer derzeit aktuellsten Verflossenen. Würde ich schnell wegmachen. Sonst machen sich am Ende noch die Medien drüber lustig. Aber das hat Ihnen ja zum Glück noch nie was ausgemacht. Oder, mit Ihren eigenen Worten: "Man sollte die Presse nicht wichtiger machen, wie sie wichtig gemacht wird". Dieter Lintz
