Mensch…Prinz William!

Da ist Euer Königliche Hoheit aber mit beiden Füßen nach vorn direkt aus dem Helikopter ins Fettnäpfchen gesprungen. Mal eben die Freundin besuchen, Camilla auf dem Landgut zuwinken oder bei der Junggesellen-Party abfeiern: Dafür hätten Sie doch locker den Öko-Ford vom Papa oder den Bentley von der Großmutter ausleihen können.

Stattdessen fliegen Sie mit dem teuren Mannschafts-Hubschrauber der Royal Airforce und schreddern mal eben 65 000 Euro durch die Rotorblätter.Was, Sie wollten nur sparsam sein? Das verstehe ich jetzt nicht. Ach so, das Auto-Benzin hätten Sie selbst bezahlen müssen, und der Helikopter ging auf Steuerzahlerkosten? Jetzt kapiere ich das endlich. Das ist alles Erbmasse! Sie kommen, was die Knauserigkeit angeht, ganz nach "Omma Lisbett". Die dreht ja abends im Wohnzimmer die Heizung runter und lässt sich von den Corgies die Füße wärmen, bevor sie dann vor dem Schlafengehen durch den Buckingham-Palast pilgert und alle Lampen ausschaltet. Die Royals sind ja aber auch so was von arm. Gerade mal 20 Millionen Euro kriegt die Queen vom Staat jährlich für den Erhalt ihrer Schlösser und popelige 50 Millionen für Bedienstete, Reisekosten, Bewirtung und Telefonrechnungen. Das kann ja hinten und vorne nicht reichen. Am Ende müsste man gar noch - igittigitt - auf's Privatvermögen zurückgreifen. Da ist es doch besser, frühzeitig zu schauen, wo man bleibt. Und deshalb haben Sie einfach ihre Trainingsflüge, die Sie für die vielen Drei-Stunden-Blitzeinsätze in Afghanistan brauchen, mit ein paar privaten Stippvisiten verbunden. Sehr verständlich angesichts der hohen Benzinpreise, und geradezu musterhaft effizient. Und jetzt kommen wieder diese Erbsenzähler von der Presse und gönnen Ihnen nicht mal das Schwarze unterm königlichen Fingernagel. Alles der blanke Neid, vor allem hierzulande bei meinen Kollegen in Deutschland. Stellen Sie sich mal vor: Wir halten unseren Bundespräsidenten so kurz, dass er nicht einmal ein Zehntel von Ihrer Queen kostet. Und seine Kinder und Verwandten müssen sich durch eigener Hände Arbeit ernähren. Das geht über ihr Vorstellungsvermögen? Ist aber so. Echt. Und das ist nicht mal das Schlimmste: Abgewählt werden kann er auch noch. Da wollen wir doch froh sein, dass Sie sich bei der Thronfolge keiner Gegenkandidatin stellen müssen. Könnte sonst einen üblen Ausgang nehmen. Dieter Lintz

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