Mensch... Steffen Seibert!

Die Damenwelt möcht' Sie bestimmt gern drücken! Wie ein schüchterner Schuljunge haben Sie da ausgeschaut, bei Ihrem ersten Auftritt als Sprachrohr der Kanzlerin.

So als seien Sie nicht ihr Organ, sondern nur der neue Praktikant. Fast so verschämt wie ein i-Dötzchen beim ersten Schultag saßen Sie da bei Ihrer ersten Bundespressekonferenz und gaben brav und brave Antworten inmitten des Blitzlichtgewitters. Zum Knuddeln süß - wirklich!

Aufgeregt waren Sie, gell? So wie beim Abi oder bei der Fahrprüfung, haben sie zugegeben. Die Mama Merkel passt die ersten Wochen aber bestimmt auf Sie auf, damit Sie sich gut einleben, die Journalisten mit den fiesen und hinterhältigen Fragen Ihnen auch ja kein Bein stellen. Aber das kennen Sie ja alles schon - sind schließlich selbst der Journaille-Schule entstiegen.

Da stehen Sie nun und kokettieren: "Ich bin neu hier!" Allerdings - und das sei Ihnen gleich gesagt - die Schulbuben-Nummer zieht nicht ewig. Doch so lange Sie, wehrter Herr Seibert, so sexy wie blütenweiß lächeln, kann doch nix passieren. Atomstreit? Hartz IV? Wehrpflicht? "Keine Ahnung", entfuhr es Ihnen. Das war so ehrlich, so smart, so unverblümt und verständlich - so wünschen wir uns auch in Zukunft die Mitteilungen unserer Regierungsriege. Auch wenn Sie sich dann irgendwann in Berlin akklimatisiert haben, dann darf Ihnen nur zu gern auch mal hin und wieder ein herzliches wie ehrliches "Ick weeß von nüscht" herausrutschen. Dann glauben wir Ihrem Seibert-Lächeln, dass Mama auch nicht immer Ahnung hat, wenn sie ihren Schuljungen vorschickt. David Zapp

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