Mensch... Til Schweiger

Das kann ja schon nix werden mit Ihrem Tatort am nächsten Sonntag. Haben Sie selbst gesagt. Popelige eineinhalb Millionen Euro für die Produktion, dafür könne man doch nicht ernsthaft was Gescheites erwarten.

 Til Schweiger. Foto: Hannibal Hanschk

Til Schweiger. Foto: Hannibal Hanschk

Zumal, wenn davon noch Ihre Gage abgeht. Und die fürs Töchterchen, das selbstverständlich mitspielt. Äh, pardon. Letzteres haben Sie natürlich nicht gesagt. Aber Sie kennen sich halt aus mit Film-Budgets, von den vielen großen Hollywood-Streifen, die Sie gedreht haben. Wie dieser großartige … wie hieß er noch? Der mit diesem Regisseur … wie hieß er noch? Und bei Tarantino haben Sie doch auch gespielt, die Rolle dieses … wie hieß er noch? Da schimpfen Sie völlig zu Recht über diese Heinis von der Presse, die Ihre künstlerische Arbeit einfach nicht zu würdigen wissen.

Auf solch epochale Werke wie "Vierohrratten" oder "Kopf-oweh" werden unsere Kinder in dreißig Jahren etwa so stolz sein wie unsereins heute auf Meilensteine der 70er-Jahre-Filmkunst wie "Die Lümmel von der letzten Bank" und "Sechs Schwedinnen in Oberbayern".

Was uns am Sonntag für die ARD-Milliönchen erwartet, das haben Sie schon wunderbar skizziert: "Drei Tote in der ersten Minute, so was will ich sehen". Hätten Sie allerdings bei jedem Ballerspiel billiger haben können. Aber Ihr Regisseur braucht ein bisschen Live-Kriegsatmosphäre. Es werde, hat er gesagt, am Sonntag "einen testosterongesteuerten Tatort geben, bei dem es kracht, brennt und raucht, und mittendrin Til Schweiger, der nicht viel redet, sondern handelt".

Letzteres gibt immerhin Hoffnung. Je weniger Sie reden, desto mehr versteht man. Ich hätte in diesem Zusammenhang übrigens noch eine Idee für Ihre nächste Komödie. Der Inhalt: Drei merkwürdige Gestalten streiten sich, wer in ganz Deutschland die lausigste Aussprache hat. Der Titel: Keinstimmnuschler. Die Hauptdarsteller: Til Schweiger, Rainer Brüderle und Udo Lindenberg. Würde garantiert ein Hit. Dieter Lintz

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