Mit Berndorf auf die Piste

Er steckt schon tief in der Recherche: Der Eifeler Krimi-Autor Michael Preute alias Jacques Berndorf arbeitet an seinem nächsten Siggi-Baumeister-Roman, der im Frühjahr beim KBV-Verlag erscheinen soll. Thema: Die Finanzierung des neuen Nürburgrings - und wie sie aus der Kurve geriet.

 Nimmt den Geldmarkt ins Visier: Jacques Berndorf. Foto: TV-Archiv

Nimmt den Geldmarkt ins Visier: Jacques Berndorf. Foto: TV-Archiv

Dreis-Brück. Dieses Thema konnte er einfach nicht am Pistenrand liegen lassen: Jacques Berndorfs nächster Baumeister-Roman wird sich mit der katastrophalen (Nicht-)Finanzierung des neuen Nürburgrings befassen. "Wenn so eine Geschichte hier vor meiner Nase passiert, dann wär's doch idiotisch, wenn ich mich nicht darum kümmern würde", sagt Schriftsteller und Journalist Michael Preute im Gespräch mit dem TV. "Frank Giarra (Volksfreund-Korrespondent in Mainz, Anm. d. Red.) hat mal einen wütenden Kommentar im TV geschrieben und gesagt, das sei doch ein gefundenes Fressen für Berndorf", erzählt er. "Und jetzt habe ich ihm recht gegeben und recherchiere in dieser Sache." Dazu habe er "erstmal alles, was im TV stand, gesammelt. Das war ja eine ganze Menge", sagt Preute. Es ist nicht der erste Baumeister-Krimi, der sich mit dem Rennsport befasst - siehe "Eifel-Rallye". Er werde die Geschichte aber nicht eins zu eins umsetzen und schon gar nicht, wie er unterstreicht, Ministerpräsident Kurt Beck darin angreifen. "Aber fest steht: Da ist in der Politik etwas aus dem Ruder gelaufen." Ein wesentliches Element des Romans werde natürlich die undurchsichtige Finanzierung des Riesenprojekts sein, die auch ihn, wie viele andere, "völlig verdattert" zurückgelassen habe. "Da fragt man sich: Wie können sich Banken auf so einen Scheiß einlassen?" Preute meint unter anderem windige Finanzierungen über den Kauf sogenannter Derivate -"aus einer amerikanischen Anhäufung von Lebensversicherungen, bei denen man hofft, dass sie nicht mehr zur Auszahlung kommen. Weil die Leute sie nicht mehr bedienen können." Diese und ähnliche Modelle "verstoßen gegen die Prinzipien des menschlichen Anstands. Und ausgerechnet in der Eifel macht man dasselbe." Der internationale Geldmarkt sei ein Moloch, sagt der Autor. "Der nimmt auf menschliche Gefühle, auf Pleiten, Pech und Pannen, keine Rücksicht. Dass man genau das am Nürburgring gemacht hat, das halte ich für geschmacklos." In Mainz habe man von diesen Machenschaften offenbar nichts mitbekommen. "Sonst hätte doch irgendjemand geschrien."

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