Mit Ohrwürmern gegen die Stille: Rea Garvey solo in der Rockhal

Esch/Alzette · Der ehemalige Frontmann und Sänger der Band Reamonn, Rea Garvey, hat im luxemburgischen Esch/Alzette die Tournee zu seinem ersten Soloalbum "Can\'t Stand the Silence" abgeschlossen. Dabei sorgte er für beste Stimmung unter den 2000 Besuchern der Rockhal.

Esch/Alzette. Es sind vorwiegend weibliche Kehlen, die ihrer Vorfreude Luft machen, als glühende Leuchtbuchstaben den Namen "Rea" ankündigen. Kein Wunder, taucht doch dahinter in Person auf, was man einen Sympathieträger nennt. Rea Garvey kommt mit nettem Lächeln, netten Gesten und einem charmanten irischen Dialekt als allürenfreier Kumpeltyp rüber - und als einer, der weiß, was er seinem Publikum schuldet.
Deshalb gibt\'s gleich den ersten großen Hit, "Can\'t Stand the Silence". Der Pop-Ohrwurm gestaltet sich im Arrangement aus E-Gitarre, Bass, Schlagzeug und Keyboard als fetzig-rockiger Kracher mit markanter Elektronik note. Garvey, der stimmlich von seiner Schwester Margaret unterstützt wird, wirbelt dazu auf der Bühne herum, das Publikum singt und klatscht lauthals mit. So viel Stimmung in so kurzer Zeit, da passt nur ein Folgetitel gleichen Kalibers, und der kommt mit "Colour Me In".
Auch die meisten anderen Stücke wie "Heart Of An Enemy" oder das sinnigerweise am Schluss platzierte "End Of The Show" stammen aus dem ersten Soloalbum, mit dem Garvey nach der Trennung von seiner Band Reamonn ("Supergirl") neue Wege beschreiten wollte. Doch allzu sehr hat sich seine musikalische Handschrift nicht verändert, das wird im direkten Vergleich mit dem einzigen Reamonn-Titel des Abends, "Through The Eyes Of A Child", deutlich. Noch immer sorgt ein Mix aus oft balladesken Ohrwurm-Melodien, eingängigen Rhythmen, Pop-Rock-Sound und Garveys rauchig-einfühlsamer Stimme für Wiedererkennungswert. Aber genau der ist es eben, der den Glanz strahlenden Glücks auf die Gesichter vieler Fans zaubert.Kontraste in der Zugabe


Überraschend sind dagegen die zwei eher melancholischen Zugaben "Take Your Best Shot" und "My Child", weil sie unplugged mit Garvey an der Akustikgitarre einen Kontrapunkt zum oft sehr lauten Sound des Abends setzen. Doch auch wenn das den Ohren guttut, für Stimmung und Erinnerung braucht es ein anderes Finale, und deshalb schließt sich der Kreis noch einmal krachend mit "Can\'t Stand the Silence". ae

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