Mittelalterliches Trier als Krimikulisse

Trier · Das neue Buch des Autors Frank Domeier "Schweigende Mauern" spielt in Trier. Hauptfigur ist Nikolaus von Kues.

 Macht historische Schauplätze in Trier zum Tatort: der Autor Frank Domeier. TV-Foto: Marie Fromm

Macht historische Schauplätze in Trier zum Tatort: der Autor Frank Domeier. TV-Foto: Marie Fromm

Trier. Der Autor Frank Domeier verquickt historische Schauplätze des Mittelalters und spannende Kriminalgeschichten. Auf der Suche nach einer interessanten Kulisse für sein fünftes Buch ist Domeier auf Trier gestoßen. Sein Roman "Schweigende Mauern" rekonstruiert das Stadtbild zu Beginn des 15. Jahrhunderts und lässt Figuren jener Zeit wieder auferstehen.
Menschen ganz nah


Eigentlich ist Frank Domeier EDV-Fachmann von Beruf. In seiner Freizeit geht er jedoch vor allem seinem Interesse an Familiengeschichte nach. Seit 25 Jahren betreibt er Ahnenforschung rund um seine Heimat Porta Westfalica und Minden. "Dabei bin ich auf viele interessante Ereignisse gestoßen und habe mich dann immer mehr auf das Mittelalter fokussiert", erzählt der Geschichtsfan.
Vor sechs Jahren brachte seine Frau den Ahnenforscher auf die Idee, etwas über das Zeitalter zu schreiben. Um die Epoche mit spannenden Geschichten zu verbinden, entschied er sich für das Genre des Kriminalromans. Seine ersten Bücher siedelte Domeier in seiner Heimatregion an.
Bereits für seinen vierten Roman suchte der Autor nach einem neuen geografischen Schauplatz - und wurde an der Mosel fündig. Als Hauptfigur wählte er einen jungen Juristen aus Kues an der Mosel, Nikolaus, besser bekannt als Cusanus. In Domeiers fünftem Roman "Schweigende Mauern" ist Cusanus erneut als Ermittler tätig und muss diesmal in Trier einen kniffligen Kriminalfall lösen: Der Baumeister Albrecht stürzt vom Turm der Stadtkirche St. Gangolf. Der Autor erklärt: "Die Idee zum Roman passte wie die Faust aufs Auge nach Trier!"
Um das Bild Triers im Spätmittelalter zu entwerfen, hat Domeier sorgfältig vor Ort recherchiert: "Der Leser muss merken, dass man selber wirklich dort gewesen ist, sonst wirkt es nicht authentisch." Damit die zentralen Schauplätze des Buches wie Dom, Marktplatz oder Kornmarkt so beschrieben werden, wie sie vor 600 Jahren aussahen, musste Domeier auf umfangreiche Sammlungen an historischem Material zurückgreifen. Der Autor legt Wert darauf, dem Leser Orte so detailgetreu wie möglich zu präsentieren.
Obwohl Domeier jedes Jahr einen Roman veröffentlicht, stellt das Schreiben bislang eine Nebentätigkeit dar. Weil der Erfolg seiner Bücher lokal begrenzt ist, kann er noch nicht vom Schreiben leben. Dabei hat der kreative Kopf Ideen für fünf weitere Geschichten in der Schublade liegen. Und er kann sich durchaus vorstellen, auch Trier wieder zum Schauplatz zu machen.
Frank Domeier: Schweigende Mauern, KBV-Verlag, 304 Seiten, 9,90 Euro, erhältlich in Trierer Buchhandlungen.

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