Modernste Technik erweckt Erfurcht

Trier · Rund 600 Menschen sind am Freitagabend Zeugen eines außergewöhnlichen Konzertes geworden. Nicht nur, dass US-Trompeter und Grammy-Gewinner Phil Driscoll mit der Saarland-Sinfonietta und einem Gospelchor aus Mannheim die rund 90-minütige Show „Divine Awakening (above and beyond)“ (Göttliches Erwachen und darüber hinaus) in der Konstantin-Basilika für eine DVD aufzeichnete. Der Live-Mitschnitt wurde mit vier 3D-Kameras gefilmt, die mit dem richtigen Bildschirm eine einzigartige Tiefe ins Bild zaubern.

 Phil Driscoll

Phil Driscoll

Foto: Mechthild Schneiders
 Phil Driscoll

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Foto: Mechthild Schneiders
 Phil Driscoll

Phil Driscoll

Foto: Mechthild Schneiders

(mehi) Die bleibt den Zuschauern des Konzerts jedoch verborgen. Dafür genießen sie den fulminanten Klang – für den absoluten Hörgenuss stellenweise etwas zu laut – und eine fantastische Lichtshow, die ab und zu – es ist eine amerikanische Produktion – ins Kitschige abdriftet.

Die Basilika jedenfalls ist kaum wiederzuerkennen: Bis unters Dach steckt sie voll mit Technik. Batterien von Scheinwerfern hängen unter der Decke. Ton- und Aufnahmestudio reichen bis an die letzten Reihen heran. Vier 3D-Kameras, jede beherbergt wiederum zwei Kameras, die den jeweiligen Bildausschnitt synchron, aber leicht versetzt aufnehmen (wie die menschlichen Augen) und so Tiefe im Bild simulieren. Die Fenster in der Apsis sind mit Leinwänden verhangen, die Bilder, Lichteffekte und Livemitschnitte zeigen. Schnelle Kameraführung, schnelle Schnitte – man erkennt sofort, hier ist eine US-Produktionsfirma am Werk.

Diese hochmoderne Technik in den antiken Gemäuern des ehemaligen Kaiserpalastes: Der Kontrast könnte kaum größer sein. Doch Driscoll huldigt mit dem Konzert nicht der Technologie. „Ich will Erfurcht erwecken vor dem riesigen Universum und vor Gott.“ Seine Songs entwickeln sich durch die ungeheure Dynamik des Orchesters und die kräftigen Stimmen des Chors zu Hymnen, in denen der Sänger und Trompeter die Akzente setzt. Die Zuhörer dankten den Hör- und Augengenuss mit stehenden Ovationen.

Wer das Konzert in der Basilika verpasst hat oder sie sich einmal in 3D-anschauen möchte: Die DVD kommt in sechs Wochen auf dem Markt.

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