Monsieur Ibrahim trifft Mozart

BITBURG. Großer Coup für das Eifel-Literatur-Festival: Zum Auftakt des Literatur-Herbstes liest der französische Bestseller-Autor Eric-Emmanuel Schmitt am Freitag, 1. September, 20 Uhr, im Haus Beda in Bitburg. Vorstellen wird er seinen aktuellen Roman ,,Mein Leben mit Mozart", das erfolgreichste Mozart-Buch im Jubiläums-Jahr.

Innerhalb von zehn Jahren wurde Eric-Emmanuel Schmitt zu einem der meistgelesenen und -gespielten französischsprachigen Schriftsteller weltweit. Sein immenser Erfolg basiert wahrscheinlich auf der gelungenen Mixtur zweier Literatursorten: der ,,literarischen" und der populären Schreibweise. Schmitt bringt seine Leser und Zuschauer dazu, sich Fragen zu stellen und diese dann selbst zu beantworten. Sein Roman ,,Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran" - auf Deutsch im Jahr 2002 erschienen - begeisterte zu Hunderttausenden auch Leser in Deutschland und brachte seinem Autor 2004 den Deutschen Bücherpreis als ,,Publikumsliebling des Jahres", noch vor Paulo Coelho (,,Der Alchimist") und ,,Harry Potter"-Mutter Joanne K. Rowling.Briefe an den Komponisten

Mit Omar Sharif in der Hauptrolle verfilmte Regisseur François Dupeyron 2003 den ,,Monsieur Ibrahim". Für seine Rollengestaltung des Lebensmittelverkäufers Monsieur Ibrahim erhielt Sharif bei den Filmfestspielen von Venedig den Publikumspreis für den besten Hauptdarsteller. In seinem jüngsten Bestseller ,,Mein Leben mit Mozart" schreibt Schmitt Briefe an den Komponisten. Er bekennt seine Liebe zu dem musikalischen Genie. Eine Liebe, die allerdings schwankt, bisweilen schwindet oder gar vergessen wird, um in geeigneten Momenten des Lebens nur umso stärker zurückzukehren. Der Komponist entpuppt sich als Seelenverwandter, der Schwieriges leicht werden lässt und der selbst noch dem Tragischen die Schwere nimmt. Schmitts Briefe an Mozart sind Antwort auf die musikalischen Botschaften des verehrten Komponisten und zugleich eine lebendige Einführung in das Oeuvre Mozarts. Dem Buch ist als CD ein musikalischer Querschnitt durch das Werk des Salzburgers beigegeben. Es erschien gleichzeitig in Frankreich, Deutschland, Belgien, Italien, Griechenland, den Niederlanden, Norwegen, Schweden und Korea. Das Theater Trier führt übrigens ab 26. November 2006 als deutsche Erstaufführung das Schauspiel "Mein Leben mit Mozart" nach Schmitts Roman auf. Eric-Emmanuel Schmitts Lesung in Bitburg, die der Trierische Volksfreund präsentiert, wird der einzige Auftritt des Schriftstellers im Herbst in Deutschland sein. Geplant ist im Festsaal des Hauses Beda am 1. September, die Lesung mit Musik-Einblendungen zu umrahmen. Schmitts deutscher Übersetzer wird die Veranstaltung des Eifel-Literatur-Festivals moderieren und ein Gespräch mit dem Autor führen. Eric-Emmanuel Schmitt wurde am 28. März 1960 in St. Foy-les-Lyon geboren. Er ist elsässischer Abstammung, studierte Klavier in Lyon und Philosophie an der Elite-Hochschule Ecole Normale Supérieure in Paris (1980 - 1985). Dort promovierte Schmitt mit dem Dissertationsthema ,,Diderot und die Metaphysik". Drei Jahre unterrichtete er anschließend als Lehrbeauftragter für Philosophie an den Universitäten Besancon und Chambéry. Zunächst wurde er als Theaterautor bekannt. Beispiele für seine Stücke sind etwa: ,,Golden Joe", ,,Variations énigmatiques" (deutscher Titel: ,,Enigma"), ,,Le Libertin" (Deutsch: ,,Der Freigeist", auch: ,,Der Libertin"). Schmitt erhielt mehrfach den ,,Prix Molière" und den ,,Grand Prix du théâtre de l'Académie Française". Seine Theaterstücke werden inzwischen in mehr als 40 Ländern aufgeführt. (In Paris wurde 1997 Mozarts Oper "Die Hochzeit des Figaro" in einer französischen Übersetzung von Eric-Emmanuel Schmitt aufgeführt. Zurzeit arbeitet er an der Übersetzung des "Don Giovanni".) Zudem hat Schmitt eine Reihe von sehr erfolgreichen Romanen verfasst, darunter ,,L' évangile selon Pilate" (,,Das Evangelium nach Pilatus"), ,,La secte des égoistes" (,,Die Schule der Egoisten"). Eric-Emmanuel Schmitt lebt heute in Brüssel. Karten im Vorverkauf gibt es in den Buchhandlungen der Region sowie zentral unter der Festival-Hotline 06551/2489 oder im Internet unter www.eifel-literaturfestival.de.Karten.

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