Morgenstund’ hat kein Gold im Mund

Bitburg · Jürgen B. Hausmann hat in Bitburg 500 Besucher mit Wortspielen und Persönlichkeit zum Lachen gebracht.

 Kabarettist Jürgen B. Hausmann. TV-Foto: Christina Bents

Kabarettist Jürgen B. Hausmann. TV-Foto: Christina Bents

Foto: Christina Bents (chb) ("TV-Upload Bents"

Bitburg (chb) "Morgen haben wir Muskelkater in den Backen, vom vielen Lachen", so Heiner Müller aus Mötsch. Das Programm von Jürgen B. Hausmann kam beim Publikum sehr gut an. Alleine schon die erste Frage: "Wie geht es?", im rheinischen Dialekt "Wie jeht ett?".
So heißt sein aktuelles Bühnenprogramm. Er betonte, dass er zwei älteren Damen zugehört habe, und so die Idee zu seinem Programm entstanden sei. Ihr Gespräch verlief ungefähr so: "Wie geht es?", "Ach es geht. Ich geh jetzt zum Doktor, weil es doch nicht mehr geht." Nur eben alles im rheinischen Dialekt gesprochen, versteht sich.
Das Thema "Geht es, oder auch wie geht es?", beleuchtet er von verschiedenen Seiten. Wie man mit dem Hund geht bis hin zu wie es beim Besuch von Freunden und Verwandten geht. Was naturgemäß eine Plattform für viele Wortspiele bietet: "Man sagt ja beispielsweise, wenn man jemandem die Garderobe für seine Kleidung anbietet: `Häng dich auf`, und die Schwiegermutter, die sonst alles so ernst nimmt, hat da natürlich gedacht, es wäre als Witz gemeint", sagt der Kabarettist und erntet Lacher.
Dass Jürgen B. Hausmann viel Bühnenerfahrung, auch im Karneval hat, merkt man ihm an. Er steht sehr souverän auf der Bühne, weiß wo er eine kleine Pause machen muss, damit sich eine Pointe entfalten kann. Er braucht auch keine großen Gesten und kein aufwendiges Bühnenbild. Es reicht, wenn er am Rand der Bühne steht und hier und da eine lockere Bewegung aus dem Handgelenk macht. Das Bühnenbild ist im Stil eines Wohnhauses der 1970er Jahre gehalten, mit braun-orangenen Farbtönen und gemusterter Tapete, und im zweiten Teil mit einem VW Käfer. Auch die Einrichtung, beispielsweise die Eckbank in der Küche, werden Teil des Programms. Nostalgisch wird's, wenn er von der guten alten Zeit spricht, als es zum Beispiel noch keine Navigationsgeräte fürs Auto gab. "Heute macht das Auto bei allem Piep und sagt, dass die Türe nicht zu sei. Früher, beim Ford Taunus, hätte man gesagt ,watt geht dich dat an? Vielleicht will ich ja heute mit offener Tür fahren.'" Wie es morgens in vielen Haushalten zugeht, hat er sich ganz genau angesehen und ist zum Ergebnis gekommen, dass Morgenstund' kein Gold im Mund hat. Dass viele Männer aber die Kleidung von der Frau herausgelegt bekommen, "weil sie sonst aussehen wie ein Zirkuspferd". Dass es in jedem Bad verschiedenste Cremedöschen oder Kosmetikpinsel gibt, die sich selbst der Anstreicher schon mal ausgeliehen hat. Das Thema Mann-Frau nimmt einen großen Teil seines Programms ein, beispielsweise das Einkaufen von Kleidung. "Da wird man in ein Sofa gesetzt, also geparkt, kann stundenlang sitzen bleiben, darf sich noch mit anderen Männern unterhalten, und es heißt dann nur ,dauert nicht lange', und da sitzt man dann zwei Stunden für ein Kleid und eine Bluse."
Musikalisch begleitet wird Hausmann von Harald Claßen, der mit seinem Keyboard die Stimmung unterstützt, denn es wird in dem zweistündigen Programm nicht nur geredet, sondern auch gesungen, besonders im zweiten Teil. Zur Melodie von "The Winner takes it all", singen die beiden "de Tünnes spült ett all". Eine Hymne auf denjenigen, der bei Familienfeiern immer alleine spült, weil die anderen sich drücken. Auch die Band Modern Talking bekommt ihr Fett weg, beispielsweise mit: "Damals war das der Dieter Bohlen, und der andere war anders." Das Publikum ist von der ersten bis zur letzten Sekunde begeistert, a bschließend meint Bärbel Mötsch: "Wie man ihn aus dem Fernsehen kennt. Er hat unsere Erwartungen erfüllt."

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