Mosel Musikfestival Mosel Musikfestival rettet Meisterkurs aus dem Allgäu

Wittlich/Trier · Beinahe wäre der renommierte Meisterkurs für internationale Nachwuchsmusiker im Allgäu einer Corona-Absage zum Opfer gefallen. Doch das Mosel Musikfestival und die Stadt Wittlich haben spontan eine Lösung gefunden, die zukunftsträchtig ist.

 Die jungen Meisterschüler, die von Gesangsprofessor Thilo Dahlmann und Dozent Götz Payer in der Synagoge in Wittlich unterrichtet wurden, kommen unter anderem von den Musikhochschulen in Münster, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Leipzig.

Die jungen Meisterschüler, die von Gesangsprofessor Thilo Dahlmann und Dozent Götz Payer in der Synagoge in Wittlich unterrichtet wurden, kommen unter anderem von den Musikhochschulen in Münster, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Leipzig.

Foto: Festival

(aheu) Im Corona-Jahr fallen reihenweise Konzerte und Festivals aus – da macht der altehrwürdige Oberstdorfer Musiksommer keine Ausnahme. Am 23. Juli sollte das jährliche Festival im Allgäu beginnen, zu dem nicht nur zahlreiche renommierte Künstler zu Konzerten erwartet wurden, sondern auch junge Musiker aus vielen Teilen der Welt, die einen Meisterkurs besuchen wollten. Als Tobias Scharfenberger, Intendant des Mosel Musikfestivals, erfuhr, dass auch einer Gesangsmeisterklasse von Professor Thilo Dahlmann, der aus Zell stammt, und Pianist Götz Payer das Aus drohte, kam er spontan auf die Idee, diese in letzter Minute doch noch zu retten. Nicht im Allgäu, sondern in Wittlich.

„Die Musikszene wächst zusammen und steht zusammen“, sagte Scharfenberger. Gerade für junge Musiker am Anfang ihres Studiums sei es sehr schwierig, wenn sie auf Live-Unterricht verzichten müssten, wie es in Corona-Zeiten häufig geschehe. Dabei hätten viele ein außerordentlich hohes Niveau und Entwicklungspotenzial. So brachte Scharfenberger den zehntägigen Meisterkurs für Gesang und Liedinterpretation mit Hilfe der Stadt Wittlich und dem dortigen Kulturverein in der Kultur- und Tagungsstätte der ehemaligen Synagoge Wittlich unter und überzeugte sich bei einem Besuch selbst vom „teilweise herausragenden“ Talent der neun jungen Musiker, die bereits für renommierte Auftrittsorte wie Bayreuth gebucht waren.

Unversehens gewann dadurch eine Idee erste Gestalt, die Scharfenberger wohl schon eine Weile hegt, nämlich das Festival um Meisterkurse zu ergänzen. Ein Vorteil neben der Nachwuchsförderung und wohl auch der weiteren Vernetzung in der Künstlerszene wäre: Vielversprechende Talente kommen in die Region – und wenn Corona vorbei ist, könnten sie zum Abschluss ihres Kurses das Gelernte auch öffentlich präsentieren. „Das war ein kleiner Aufschlag“, so Scharfenberger. Die Idee könnte das Mosel Musikfestival um eine Facette bereichern. Auch damit hätte Corona einen kreativen Impuls gesetzt.

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