Multimediale Schauergeschichte

Esch/Luxemburg · Viele Sprachen und ungewöhnliche Filmprojektionen: Das Théâtre Municipal Esch lässt Dracula vor etwa 350 Zuschauern als multimediales Ereignis auferstehen.

Esch/Luxemburg. Sie gehört zu den bekanntesten Vampirromanen und wurde schon unzählige Mal verfilmt: Die Geschichte um den transsylvanischen Grafen Dracula, der sein Unwesen in England treibt und von dem Arzt Van Helsing gejagt wird. Das Theater in Esch hat sich dennoch an das Stück gewagt und es als multimediales Erlebnis auf die Bühne gebracht.
Zwar ist die Inszenierung textlich und im Aufbau stark an den Reise-, Liebes- und Schauerroman von Bram Stoker angelehnt. Regisseur Claude Mangen lässt seine Schauspieler aber nicht nur sprechen, singen und tanzen, sondern überrascht den Zuschauer auch mit Zaubereinlagen und Filmprojektionen.
Auch kommt das Stück nicht mit einer Sprache aus. Die Schauspieler wechseln zwischen Englisch, Französisch und Deutsch hin und her. Sind anfangs die Sprachen noch einzelnen Charakteren fest zugeordnet, so weicht dieses Konzept gegen Ende zunehmend auf. Die Darsteller - allen voran Fred Frenay als Van Helsing - laufen in diesem ständigen Wechsel der Sprachen zur Höchstform auf. Für den Zuschauer sind diese Sprünge aber nicht immer leicht zu verstehen und nachzuvollziehen. Überhaupt ist es schwierig, dem Stück zu folgen, wenn Englisch- und Französischkenntnisse fehlen.
Insgesamt bringt Mangen aber eine gelungene, weil ungewöhnliche Inszenierung auf die Bühne, bei der schon das einfache, aber geniale Bühnenbild aus anfangs asymmetrischen weißen Platten und später halboffenen Holzwänden besticht. Auch die Charaktere wissen jeder für sich zu überzeugen: vom verrückten Patienten Renfield (Samuel Meystre), der die immer gleichen Tanzbewegungen vollzieht, bis hin zum zaubernden Graf Dracula (David Goldrake). hsc
Weitere Termine: Samstag, 3. März, 20 Uhr, sowie Sonntag, 4. März, 17 Uhr.

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