Bildung Wieso Museen vorschlagen, Schüler in Kultureinrichtungen zu unterrichten

Trier/Bielefeld · Museen schlagen vor, Schüler in Kultureinrichtungen zu unterrichten. Was halten Lehrerverbände und Ministerium von der Idee?

 Aktuell sind die Museen, wie hier das Stadtmuseum Simeonstift in Trier, geschlossen. Museumsexperten schlagen vor, die Räume während der Lockdownphase zu Unterrichtszwecken zu nutzen.

Aktuell sind die Museen, wie hier das Stadtmuseum Simeonstift in Trier, geschlossen. Museumsexperten schlagen vor, die Räume während der Lockdownphase zu Unterrichtszwecken zu nutzen.

Foto: Alexander Schumitz

Die Direktorin der Bielefelder Kunsthalle, Christina Vegh, will coronabedingt geschlossene Museumsräume für Unterricht anbieten. „In Abstimmung mit Lehrern oder Schulleitern könnte man diese umfunktionieren und andere Formen des Unterrichts installieren“, schlug Vegh in einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ Anfang November vor. Sie argumentierte, die leerstehenden Räume seien sehr viel sicherer als enge, schlecht gelüftete Klassenzimmer. Sie betonte: „Ich würde den Schulen gerne zurufen dürfen: Wir sind da! Kommt in unsere Vermittlungsprogramme. Oder – wenn euch damit gedient ist – haltet euren Unterricht bei uns ab!“ Die Vermittlungsangebote seien in den letzten Jahren überall ausgebaut worden. „Parallel sind Fächer wie Musik oder Kunst in den Schulen abgebaut worden. Der Wert dieser Fächer für Persönlichkeitsbildung, Integration und soziale Kompetenz wurde immer weniger beachtet“, so Vegh. In der Zeit der Krise könnten die Orte der Kultur wenigstens die Schulen unterstützen.