Musik, die unter die Haut geht: Händels "Messiah" in Trier

Trier · Georg Friedrich Händels "Messiah" gehört zu den bekanntesten Oratorien der klassischen Musik. Der Bachchor Trier hat in der Kons tantin-Basilika gezeigt, wie inhaltsreich dieses Barockwerk ist.

 Sopranistin Johanna Winkel überzeugt mit besonderer Wärme in der Stimme. TV-Foto: Gerhard W. Kluth

Sopranistin Johanna Winkel überzeugt mit besonderer Wärme in der Stimme. TV-Foto: Gerhard W. Kluth

Trier. Als der "Messiah" des deutsch-englischen Meisters Georg Friedrich Händel das letzte Mal in der Konstantin-Basilika aufgeführt wurde, war es ein Event. Im Rahmen des Mosel Musikfestivals trafen sich 2009 über 400 Chorsänger aus aller Welt in Trier und stimmten das berühmte "Halleluja" an. Der Abend mit dem Trierer Bachchor und dem Münchener Barockorchester L\'arpa festante hatte da einen ganz anderen Charakter.
Rank und schlank gestalteten Vokalisten und Instrumentalisten das HWV 56 unter der dem sicheren und aussagekräftigen Dirigat von Kantor Martin Bambauer. Dabei erwies sich das Trio aus Dirigent, Orchester und Chor als ein eingespieltes Team, bei dem kaum einmal eine Unstimmigkeit zu bemerken war.
Kompliment für den Chor


Die bayerischen Musiker sind ja mehr oder weniger das Trierer Hausorchester für historisch orientierte Aufführungen. Ein besonderes Kompliment muss man dem ausgezeichnet vorbereiteten Chor machen, der mit Präzision und erstaunlich großer Intonationsreinheit engagiert bei der Sache war.
Der begeisterte Applaus der etwa 500 Zuhörer am Ende des Konzertes galt aber auch den Solisten. Bei der Auswahl des Quartetts hatte Bambauer eine sehr glückliche Hand bewiesen. Genauso wie das Orchester ist Tenor Hansjörg Mammel in Trier ein alter Bekannter. Mit gewohnter Überzeugungskraft gestaltete er seine Rezitative und Arien. Bariton David John Pike hätte man in den Tiefen mehr Volumen gewünscht, damit seine Stimme dort genauso hätte brillieren können wie in den oberen Lagen. Die Sopranistin Johanna Winkel und die Altistin Ulrike Andersen gestalteten den vielleicht schönsten Moment des Konzertes. Die Wärme, mit der beide das Duett "Er weidet seine Schafe" gestalteten, ging unter die Haut und wurde nur durch die dichte und komplexe Amenfuge am Ende übertroffen. gkl

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