Musik für ein internationales Orchester

Echternach · Das Barockorchester der Europäischen Union (Eubo) ist ein Klangkörper der Extraklasse. Im Echternacher Trifolion stellte es dies bei seinem jüngsten Konzert wieder einmal unter Beweis.

 Die schwedische Sopranistin Maria Keohane. TV-Foto: Gerhard Kluth

Die schwedische Sopranistin Maria Keohane. TV-Foto: Gerhard Kluth

Echternach. "Jauchzet Gott in allen Landen." Welch eine Aufforderung, die Johann Sebastian Bach hier in seiner Kantate ausspricht. Welch eine Glaubensaussage, die hier in einem Werk manifestiert ist, das, laut dem Verfasser, zu jeder Zeit des Kirchenjahres gesungen werden darf. Welche Kantate (in allen Landen!) ist besser für ein internationales Orchester geeignet? Wir kennen diese Kantate meist als eine Komposition, in der Sopran und Trompete um den Glanz wetteifern, wodurch das, was der Komponist sagen will, vielfach hintenansteht.
Nicht so, wenn das Eubo zusammen mit der Sopranistin Maria Keohane und dem Trompeter Sebastian Philpott, selbst ehemaliges Eubo-Mitglied, sich dieser Kantate widme. Auch wenn im Ambiente des Echternacher Trifolions die Atmosphäre eines Kirchenraumes fehlte, hatte das BWV 51 eine glaubwürdige Aussage. Die Kantate stand am Ende und war die Krönung eines Abends, der keine Wünsche offenließ.
Ein Eubo, das in bekannter Weise Barockmusik vom Feinsten servierte. Was sind das für Musiker, die auch an heikelsten Stellen von Bachs Brandenburgischem Konzert Nr. 3, BWV 1048, oder in Händels Concerto grosso F-Dur, Opus 6, Nr. 2, sich noch anlächeln können? Eine Vokalsolistin, die in Händels Kantate "Il piante di Maria" und "Ah, Che troppo ineguali", beide recht tief gelegen, ebenso glänzen kann, wie im Bach\'schen Opus. Ein Trompeter, der bei Bach wie auch in Giuseppe Torellis Sonata D-Dur mit einer Leichtigkeit und (auf der barocken Naturtrompete) glänzen kann, die nur noch staunen macht. Was soll man zu einem solchen Konzert sagen, das die Zuhörer im tiefsten Innern erreichte, wo von der ersten Note an der Funke übersprang? Manchmal ist es am besten, wenn man einfach nur dem Dirigenten (Lars Ulrik Mortensen), dem Orchester und seinem Konzertmeister (Huw Daniel) sowie den Solisten dankt. Jedes weitere Wort wäre zu viel. gkl

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