Auf der Bühne ist der Flügel hinter bunt behängten Kleiderständern versteckt. "Ich weiß gar nicht genau, was mich hier erwartet", sagt eine Zuschauerin. Viele haben sich nicht in der Tufa eingefunden. Vielleicht liegt es an einem Konzept, das es bisher so nicht gab und das nicht so leicht einzuordnen ist. Musik als Untermalung bei Modenschauen - das kennt man. Mode als Beiwerk zur Musik - auch logisch, schließlich muss der Rockstar, die Balletteuse oder die Opernsängerin ja etwas Passendes tragen. Aber beides gleichberechtigt auf der Bühne? "Wir wollten etwas zusammen auf die Beine stellen", sagen die Sängerinnen Vera Ilieva (Mezzosopran) und Beatrice Bergér (Sopran) einhellig. "Und ich wollte in die gemeinsamen Auftritte die Mode der Designerin Elena Awramenko mit hineinbringen", ergänzt Vera Ilieva vom Trierer Theater. Beatrice Bergér war einst Ilievas Schülerin und hat mittlerweile selbst eine internationale Karriere vorzuweisen. Zusammen mit ihrer ehemaligen Lehrerin hat sie sich die Geschichte von Sophie und Dolly ausgedacht. Die beiden Operndiven treffen sich zufällig in einer Modeboutique. Beide suchen dort nach dem perfekten Kleid für den Wiener Frühlingsball. Dabei liefern sie sich einen Wettstreit, wem die Modelle am besten stehen, aber unterschwellig auch darum, wer erfolgreicher ist und mehr Glück in der Liebe hat. Besonders ein rotes Kleid hat es beiden angetan. Alle Modelle sind aus flauschigem Strick - manchmal nicht sehr figurfreundlich, aber schön bunt und extravagant. "Kleider machen Frauen!", spricht Sophie ins Publikum, das auch in den "Zicken-Krieg" einbezogen wird. Garniert wird die "Mode-Schlacht" mit Opernarien, Operettenliedern und Musical-Songs, die Vera Ilieva und Beatrice Bergér routiniert und mit viel Spaß zum Besten geben, während sie sich gegenseitig die Kleider aus den Händen reißen. Begleitet werden sie am Flügel von Klauspeter Bungert. Die Melodien aus Opern wie "Carmen" oder Evergreens aus Musicals wie der "West Side Story" sind teilweise leicht umgetextet, damit sie in die "Timeless Music and Fashion"-Boutique passen. Zwischendurch klagt Sophie (Beatrice Bergér) Dolly (Vera Ilieva) ihr Liebesleid, die im Gegenzug schadenfroh von ihrem liebevollen Ehemann schwärmt.Demnächst zu sehen: Die Luft-Vogel-Modenschau

Beide Sängerinnen haben offensichtlich Freude an dem ungewohnten Sujet. Die Geschichte selbst ist, im Gegensatz zu den fantasievollen Kleidern, einfach gestrickt und birgt keine Überraschungen, ist aber charmant umgesetzt. Außerdem entwickelt sie sich noch weiter: Der zweite Teil, in dem es um "Die Luft-Vogel-Modenschau" geht, ist bei der Landesgartenschau Trier am 1. Mai und am 19. Mai um 20 Uhr im LGS-Spiegelzelt zu sehen. Im dritten Teil heißt das Motto dann, wieder passend zur Landesgartenschau, "Der FeuerWasserLuftErdeModeMusikwettbewerb". Hier, so wird schon verraten, vertragen sich Sophie und Dolly und singen am 20. Oktober um 20 Uhr im LGS-Spiegelzelt einmütig im Duett. Der erste Teil ist zudem noch einmal am 7. März um 20 Uhr im Festsaal Kloster Konz Karthaus zu sehen.