Musikalische Erinnerung

Bitburg · Mit Thomas Niewodniczanski und Frédéric Chopin hat man in Bitburg zwei bedeutende polnische Persönlichkeiten in einem Benefizkonzert geehrt. Der Erfolg war überwältigend.

(gkl) Am 3. Januar 2010 verstarb Thomas Niewodniczanski, Kernphysiker, Brauerei-Geschäftsführer, Kunstliebhaber und Förderer der Jugend. Einen besonderen Blick hatte der gebürtige Pole immer für junge Menschen gehabt, deren Talente er gerne förderte. Das Chopin-Jubiläumsjahr 2010 war für die Kulturgemeinschaft der Stadt Bitburg Anlass genug, ein Konzert im Festsaal des Hauses Beda zu veranstalten, das dem Andenken an Niewodniczanski gewidmet war. Ganz in dessen Sinn wurde der Abend zu einer Benefizveranstaltung, als dessen Nutznießer die Aktion "Hand in Hand für Bernd und andere" im Mittelpunkt stand.

Überrascht waren die Veranstalter vom Publikumsandrang, der im Festsaal herrschte. Es mussten noch Stühle herangeschafft werden, damit niemand das weitreichende Programm, mit dem man Chopin die Ehre erweisen wollte, stehend verfolgen musste.

Hauptakteur war der polnische Pianist Wojciech Waleczek, der mit verschiedensten Werken des Meisters sein Können unter Beweis stellte. Die Ballade in F-Dur, Opus 38, das Prelude in Des-Dur, Opus 28, oder auch der Walzer a-Moll, Opus 34, sind nur eine kleine Auswahl des Programms, das er mit kräftigem und höchst virtuosem Spiel darbot.

Es gab aber auch ein Vorprogramm, in dem junge Künstler aus Bitburg das Podium eroberten. Janna und Christopher Schmitz boten drei polnische Lieder von Chopin, Christopher zusammen mit dem Cellisten Olivier Lefèvre den ersten Satz aus der Sonate g-Moll, Opus 65. Den zweifellos beeindruckendsten Auftritt des Abends hatte aber der 11-jährige Julian Dockendorf, der auf sehr gefühlvolle Art den Walzer in cis-Moll, Opus 64 Nr. 2 interpretierte. Aus seinem Spiel sprach eine erstaunliche Reife, und seine Technik war beeindruckend.

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