Musikalische Leckerbissen zum Advent

Trier · Die Schatztruhe der eher selten interpretierten Barockmusik ist prall gefüllt. Ein paar dieser Schätze hob die Villa Musica bei ihrer Spielzeiteröffnung im Kurfürstlichen Palais in Trier.

 Sopranistin Julla von Landsberg. TV-Foto: Gerhard W. Kluth

Sopranistin Julla von Landsberg. TV-Foto: Gerhard W. Kluth

Ein Konzert mit einem rein barocken Programm ist bei der Villa Musica eher selten zu finden, was allein schon den Spielzeitauftakt der Landesstiftung in Trier zu etwas Besonderem machte. Und auch das Programm, mit dem die vom Deutschen Musikrat unterstützten Musiker der "Hofkapelle Schloss Seehaus" im Kurfürstlichen Palais angereist waren, hatte einige Besonderheiten, einige Leckerbissen zu bieten. Etwa eine Allemande und eine Courante aus Jean-Philippe Rameaus "Nouvelles Pièce de Clavecin", in bester barocker Tonsprache interpretiert vom Cembalisten Torsten Übelhör.

Oder auch die drei Stücke für Gambe und Cembalo von Marin Marais, affektreich dargestellt von Heidi Gröger, die affektreich mit ihrer Gambe umzugehen wusste. Für Johann Christoph Pepuschs Triosonate a-Moll kam die Geigerin Claudia Mende zu diesem Duo hinzu. Auch sie war eine überzeugende Musikerin, die es, wenn auch manchmal mit zu großem Ton, mit ihrem Spiel verstand, dem Inhalt der Komposition Leben einzuhauchen, die dahinter stehenden Empfindungen Wirklichkeit werden zu lassen.

Mit Julla von Landsberg hatte die Villa Musica eine junge Sopranistin für den Abend verpflichtet, die vor allem mit der Kantate "La mort de Didon" von Michel Pignolet de Montéclair ebenfalls ein Werk zum Programm beisteuerte, das nicht so oft zu hören ist, mithin schon von daher eine Besonderheit darstellte.

Wie auch vorher schon in der Kantate "Un'alma innamorata" von Georg Friedrich Händel musste man von Landsberg eine zweifelsfrei schöne, angenehme und farbenreiche Stimme attestieren. Jedoch wurde der Genuss ihrer Beiträge, wie es leider häufig passiert, durch ein zu starkes Vibrato geschmälert. Es muss unverständlich bleiben, warum etwa Koloraturen, die ohnehin schon sehr bewegt sind, durch ein Vibrato ins Undeutliche geführt werden müssen. Trotzdem aber war es ein festlicher Abend, der beim Publikum großen Zuspruch fand.

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