Trier Heimspiele im Messepark: Mytallica, Guildo Horn und die Bloas live in Trier

Trier · Wacken und Metallica? Das ist eine Heavy-Metal-Kombination, die es normalerweise nicht gibt. Im Trierer Messepark wird das zusammengebracht. Nicht ganz original, aber originell.

 Die Tributeband Mytallica spielt am 18. Juni live in Trier – ein Heimspiel für Schlagzeuger Stephan Zender (2. von links). Nach der Show geht es im Autokino mit „Wacken – der Film“ weiter.

Die Tributeband Mytallica spielt am 18. Juni live in Trier – ein Heimspiel für Schlagzeuger Stephan Zender (2. von links). Nach der Show geht es im Autokino mit „Wacken – der Film“ weiter.

Foto: Mytallica

Es ist längst nicht das älteste Festival, nicht das größte, ganz sicher nicht das trockenste, wohl nicht mal das lauteste, aber trotzdem: Das „Wacken Open Air“ Anfang August ist legendär – und das nicht nur bei Metal-Fans, der direkten Zielgruppe. Das friedliche, laute Dorffest der etwas anderen Art hat seit seinen Anfängen im Jahr 1990 eine gewaltige Popularität erreicht. Auch ohne, dass die wohl erfolgreichste Metalband der letzten Jahrzehnte je dort gespielt hätte. „Viele Fans haben sich ja schon gewünscht, dass Metallica mal auf dem Wacken spielt“, sagt Stephan Zender. „Aber das gab es noch nicht.“ Der Trierer ist Schlagzeuger beim aktuell gefragtesten deutschen Metallica-Tribute „Mytallica“. Die Kombination aus live gespielten Metallica-Songs und Impressionen vom Wacken Open Air (den Kinofilm) gibt es in Trier in einer schlammfreien und – zumindest außerhalb des eigenen Autos – leisen Variante zu hören: am Donnerstag, 18. Juni, im Autokino „Carpitol“ bei „Wacken der Film meets Mytallica“. Für Zender und seine Kollegen Metti Zimmer (als James Hetfield), Martin Iordanidis und Tom Botschek wird es der erste Auftritt nach über drei Monaten unfreiwilliger Live-Pause. „Wir haben am 13. März unser letztes Konzert vor Zuschauern gespielt – und zwar ausgerechnet in Jüchen im Kreis Heinsberg, der damals stark vom Coronavirus betroffen war. Das war für alle Beteiligten ein seltsames Gefühl. Kurz danach ging es  mit den Einschränkungen richtig los.“ Für Zender fielen nicht nur einige Shows aus: Der Leiter der Trierer und Hermeskeiler Modern Music School musste – wie seine Kollegen bei anderen Musikschulen auch – von heute auf morgen auf Online-Unterricht umstellen („Das wurde sehr gut angenommen“).

Einige Shows wurden abgesagt, andere verlegt: „Etwa in den September oder Oktober. Aber da ist auch unklar, ob und wie Konzerte stattfinden können. Die Veranstalter sind zögerlich. Die Frage ist, ob die Clubs weiterbestehen können und auch, ob das Publikum wieder so kommt wie früher.“

Von daher freut sich der im Hochwald-Ort Waldweiler aufgewachsene Stephan Zender erst mal auf die sicheren Autokino-Shows – nach Trier folgen noch weitere. „Ich bin gespannt. Normalerweise suchen wir den direkten Kontakt, ich gehe gerne an den Bühnenrand, verteile Stöcke. Aber wir werden das hinbekommen. Wir haben auch unsere Videoshow dabei, teilweise mit den Original-Clips von Metallica“, kündigt Stephan Zender an, der im Trierer Messepark auch schon mal mit anderen Metal-Größen gemeinsam auf ein Getränk im Nightliner gesessen hat: Als Slayer im Jahr 2006 in der Messeparkhalle spielte – seine Freundschaft mit dem langjährigen Slayer-Drummer Dave Lombardo machte es möglich.

Ein anderer ausgezeichneter Schlagzeuger aus Trier hat seine ersten Autokino-Erfahrungen schon hinter sich – auch wenn Horst Köhler alias Guildo Horn erst als Sänger berühmt wurde: In Bonn und Dormagen hat er schon mal für seine Autokino-Premiere im Heimatstädtchen üben können. Normalerweise ist Guildos Auftritt beim Trierer Altstadtfest gesetzt, ebenso der von der Trierer-Platt-Kombo Leiendecker Bloas um Helmut Leiendecker. Das Altstadtfest fältt zwar dieses Jahr aus. Beide Bands werden aber ein bisschen Altstadtfest in der Distanz-Version vermitteln: Guildo Horn & die Orthopädischen Strümpfe treten am Samstag, 27. Juni, im Carpitol auf, die Leiendecker Bloas am 26. Juni. Für „lau“ ist der Eintritt zwar nicht, wie sonst beim Fest, die Tickets sind aber dank Sponsorenbeteiligung vergünstigt. Auf dem Gelände im Messepark stehen für beide Konzerte jeweils 300 Stellplätze zur Verfügung. Wie bei allen Carpitol-Veranstaltungen geht ein Euro pro Fahrzeug als „KulturSoli“ an Trierer Kulturschaffenden und soziale Einrichtungen, die durch die Corona Krise in finanzielle Nöte geraten sind.

 Alles so schön bunt hier: „Meister“ Guildo bereitet sich schon mal mental auf die Rückkehr in seine Heimat vor. Am 27. Juni spielt er im Messepark.

Alles so schön bunt hier: „Meister“ Guildo bereitet sich schon mal mental auf die Rückkehr in seine Heimat vor. Am 27. Juni spielt er im Messepark.

Foto: dsa musikproduktion gmbh/Michael Claushallmann

Infos/Karten: www.carpitol-trier.de

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